Der aufwühlende Erstling des syrischen Autors beruht auf einer wahren Begebenheit und erinnert in seiner ausweglosen Konsequenz an ein klassisches Drama. Die schöne, einsame Salma lebt in einem drusischen Dorf im Süden Syriens. Früh schon hatte ihr tyrannischer Onkel sie in eine arrangierte Ehe mit Saîd gezwungen. Als ihr Mann, der sie regelmäßig vergewaltigt, für längere Zeit ins Ausland geht, begegnet sie dem schüchternen jungen Lehrer Abdalkarîm. Erste zarte Bande werden geknüpft. Unterdessen peinigt Saîds Stiefmutter - rasend vor Eifersucht, hatte sie doch einst selbst eine Affäre mit Salmas Ehemann - ihre Schwiegertochter bis zur Erschöpfung. Die Liebe einer verheirateten Frau zu einem anderen Mann ist freilich eine Provokation für die dörfliche Gemeinschaft mit ihren verknöcherten Traditionen, und die scheinheilige Fassade, mit der Salmas mächtiger Onkel seine sexuellen Eskapaden und politischen Karriereträume zu kaschieren weiß, wird brüchig. Am selben Tag, da er nach jahrzehntelangem Intrigieren endlich in die Riege der Oberhäupter des Dschebel al-Durûz aufgenommen werden soll, flieht Salma und vereitelt so all seine Pläne. Mit »Wie ein ferner Herzschlag« liegt erstmals ein Roman Mamdouh Azzams, eines der bedeutendsten syrischen Autoren der Gegenwart, in einer europäischen Sprache vor. Der Roman wurde 1996 in Syrien verfilmt.