Eine zutiefst persönliche Auseinandersetzung mit dem Antisemitismus. Der unverzichtbare Aufruf der Rabbinerin Delphine Horvilleur zum Dialog in Zeiten unerbittlicher Fronten
Mit dem Massaker vom 7. Oktober bricht Delphine Horvilleur der Boden unter den Füßen weg. Sie, deren Aufgabe als Rabbinerin es ist, das Leid anderer Menschen mit Worten zu lindern, Brücken der Verständigung zu bauen, fällt in einen Zustand ohnmächtigen Schmerzes.
In einem mitreißenden inneren Gespräch – etwa mit ihren Großeltern, mit Antirassisten, mit ihren Kindern, mit dem Messias – geht Horvilleur auf sehr persönliche Weise dem jahrtausendealten Antisemitismus auf den Grund, aus dem sich ihre Angst speist. Sie umkreist ihn aus immer wieder neuen Perspektiven und setzt dem jede Menschlichkeit untergrabenden Hass den Glauben an die Kraft des Miteinandersprechens entgegen, den Aufruf zum Dialog.
Ein essentieller Text, der klarmacht: Nur wenn wir offen dafür bleiben, den Schmerz der anderen wahrzunehmen, ist Hoffnung möglich.
Mit dem Massaker vom 7. Oktober bricht Delphine Horvilleur der Boden unter den Füßen weg. Sie, deren Aufgabe als Rabbinerin es ist, das Leid anderer Menschen mit Worten zu lindern, Brücken der Verständigung zu bauen, fällt in einen Zustand ohnmächtigen Schmerzes.
In einem mitreißenden inneren Gespräch – etwa mit ihren Großeltern, mit Antirassisten, mit ihren Kindern, mit dem Messias – geht Horvilleur auf sehr persönliche Weise dem jahrtausendealten Antisemitismus auf den Grund, aus dem sich ihre Angst speist. Sie umkreist ihn aus immer wieder neuen Perspektiven und setzt dem jede Menschlichkeit untergrabenden Hass den Glauben an die Kraft des Miteinandersprechens entgegen, den Aufruf zum Dialog.
Ein essentieller Text, der klarmacht: Nur wenn wir offen dafür bleiben, den Schmerz der anderen wahrzunehmen, ist Hoffnung möglich.
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Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension
Nach dem 7. Oktober war für Jüdinnen und Juden nichts mehr wie zuvor, das zeigt dem Rezensenten Jens Uthoff auch die Rabbinerin Delphine Horvilleur, eine von zwei weiblichen Rabbinerinnen in Frankreich. Er hat den Eindruck, Horvilleur musste sich grundlegend neu orientieren und findet Zuflucht in der jiddischen Sprache, die, ebenso wie das Judentum, von Erfahrungen des Exils und der Andersartigkeit geprägt ist. Die Autorin schreibt durchaus mit Humor "in Form von fiktiven Zwiegesprächen" darüber, wie sich vermeintlich Linke entsolidarisieren und sich allzu schnell antisemitisch verhalten. Der Kritiker lobt auch ihre Sprache, die etwa von "Kletterpflanzen des Hasses" spricht und geschickt Aktuelles mit jüdischer Kulturgeschichte wie der Entstehung des Liedes "Dos Kelbl" als Parabel auf die Deportationen verwebt. Am besten gefällt ihm der "suchende, grundehrliche Ton" Horvilleurs, wie er schließt.
© Perlentaucher Medien GmbH
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"Wie schon Delphine Horvilleurs frühere Bücher beeindruckt mich auch dieses wegen ihrer klugen Psychoanalyse, die mit der Ambivalenz der Spezies Mensch umzugehen weiß, mit den Dämonen, die längst aufgeklärt geglaubt, wieder aufpoppen im Bewusstsein der Menschen." Judith Wipfler, Südwestrundfunk, 1.10.24
"In einem mitreißenden inneren Gespräch geht sie dem Antisemitismus auf den Grund und betont die Notwendigkeit, offenzubleiben, den Schmerz der anderen wahrzunehmen, damit Hoffnung möglich ist." Elisabeth Mittendorfer, Woman, 24.10.24
"In ihrem Buch zeigt Delphine Horvilleur, wie wichtig die Sprache in Zeiten des Krieges der Waffen und Worte ist." Clemens Klünemann, Südwestrundfunk, 4.10.24
"Noch zugespitzter formuliert das die französische Rabbinerin Delphine Horvilleur in ihrem Buch. ... Zugleich sorge die zum Himmel schreiende Ungerechtigkeit, die die Palästinenser seit Jahrzehnten tatsächlich erlebten, dafür, dass Israelis und Jüdinnen von vielen nur noch als Täter betrachtet würden." Thomas Hummitzsch, Republik, 7.10.24
"Eine tastende Reise in die Welt der Sprache. ... Wie Worte und Sprache Brücken schaffen oder sein können, das beschäftigt die Intellektuelle, die dem liberalen Judentum angehört, schon länger." Olivia Röllin, Südwestrundfunk Kultur, 9.10.24
"Horvilleur, die zuvor schon zwei Bücher auf Deutsch veröffentlicht hatte ... weiß, dass spätestens mit Beginn des Gazakriegs eine Sprache ohne Zwischentöne obsiegt hat. ... Es ist vielleicht der suchende, grundehrliche Ton dieses Buchs, der am meisten beeindruckt. ... Delphine Horvilleurs Buch liest sich, als würde sie grundlegend neu über Humanität nachdenken, als wäre man direkt dabei, wie sie sich in dieses neue Leben nach dem 7. Oktober hineintastet." Jens Uthoff, die tageszeitung, 16.10.24
"In Delphine Horvilleurs Dialogen paart sich Selbstironie mit tiefem Ernst, jüdische Tradition mit wacher Gegenwart, Lebenslust mit Verletzlichkeit."
Martina Läubli, Neue Zürcher Zeitung am Sonntag, 29.09.24
"In einem mitreißenden inneren Gespräch geht sie dem Antisemitismus auf den Grund und betont die Notwendigkeit, offenzubleiben, den Schmerz der anderen wahrzunehmen, damit Hoffnung möglich ist." Elisabeth Mittendorfer, Woman, 24.10.24
"In ihrem Buch zeigt Delphine Horvilleur, wie wichtig die Sprache in Zeiten des Krieges der Waffen und Worte ist." Clemens Klünemann, Südwestrundfunk, 4.10.24
"Noch zugespitzter formuliert das die französische Rabbinerin Delphine Horvilleur in ihrem Buch. ... Zugleich sorge die zum Himmel schreiende Ungerechtigkeit, die die Palästinenser seit Jahrzehnten tatsächlich erlebten, dafür, dass Israelis und Jüdinnen von vielen nur noch als Täter betrachtet würden." Thomas Hummitzsch, Republik, 7.10.24
"Eine tastende Reise in die Welt der Sprache. ... Wie Worte und Sprache Brücken schaffen oder sein können, das beschäftigt die Intellektuelle, die dem liberalen Judentum angehört, schon länger." Olivia Röllin, Südwestrundfunk Kultur, 9.10.24
"Horvilleur, die zuvor schon zwei Bücher auf Deutsch veröffentlicht hatte ... weiß, dass spätestens mit Beginn des Gazakriegs eine Sprache ohne Zwischentöne obsiegt hat. ... Es ist vielleicht der suchende, grundehrliche Ton dieses Buchs, der am meisten beeindruckt. ... Delphine Horvilleurs Buch liest sich, als würde sie grundlegend neu über Humanität nachdenken, als wäre man direkt dabei, wie sie sich in dieses neue Leben nach dem 7. Oktober hineintastet." Jens Uthoff, die tageszeitung, 16.10.24
"In Delphine Horvilleurs Dialogen paart sich Selbstironie mit tiefem Ernst, jüdische Tradition mit wacher Gegenwart, Lebenslust mit Verletzlichkeit."
Martina Läubli, Neue Zürcher Zeitung am Sonntag, 29.09.24