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Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
© Perlentaucher Medien GmbH
Ein Nobelpreiskandidat, jedes Jahr: Haruki Murakami, Japans stark dem Westen zugeneigter Schriftstellerstar. Meistens spielen seine Geschichten in den Großstädten Japans, könnten aber auch in London oder New York beheimatet sein. Neu übersetzt liegt der Kurzgeschichtenband "Wie ich eines schönen Morgens im April das 100%ige Mädchen sah" vor. Um Liebe und Verlust geht es, wie immer bei Murakami, um verpasste Chancen und um das Bizarre, Abseitige, manchmal Grauenhafte, das in den Alltag eindringt. Wobei nicht zwingend der Eindringling das Grauenhafte darstellt. "Das grüne Monster" etwa, das in einer Geschichte auftritt, bedeutet nicht Schrecken und Angst für die Ich-Erzählerin, sondern lernt ihn durch sie kennen. Leider ist manches nicht so gelungen wie dies, so die Titelgeschichte, die dahinplätschert, wie es ihr Titel befürchten lässt. Pointenfrei ist fast alles, gerade auch das Beste. Da lauert dann irgendwo ein Abgrund, in den man kurz blickt, bevor Gewohnheit und Alltag wieder verdecken, was da unten, unter und in uns, los ist; und so geht es zurück ins "Normale". In den besten Momenten - man muss eben auch durch andere hindurch - offenbart sich die Magie eines großen Erzählers. (Haruki Murakami: "Wie ich eines schönen Morgens im April das 100%ige Mädchen sah". Erzählungen. Aus dem Japanischen übersetzt von Nora Bierich. Du Mont Verlag, Köln 2007. 189 S., geb., 14,90 [Euro].) till
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