Wunderschön erzählt und sehr berührend
Der Paperento Verlag hat den Roman "Wie ich lernte, den Fluss zu lieben" der lettischen Autorin Laura Vinogradova, der 2021 mit dem Europäischen Literaturpreis ausgezeichnet wurde, veröffentlicht. Das gebundene Buch ist Teil der Schöne Bücher Bibliothek, die
von unabhängigen Verlagen zusammengestellt wurde und 10 Bände umfasst. Es ist sehr liebevoll…mehrWunderschön erzählt und sehr berührend
Der Paperento Verlag hat den Roman "Wie ich lernte, den Fluss zu lieben" der lettischen Autorin Laura Vinogradova, der 2021 mit dem Europäischen Literaturpreis ausgezeichnet wurde, veröffentlicht. Das gebundene Buch ist Teil der Schöne Bücher Bibliothek, die von unabhängigen Verlagen zusammengestellt wurde und 10 Bände umfasst. Es ist sehr liebevoll gestaltet, hat ein Lesebändchen und enthält zahlreiche wunderschöne schwarz-weiße Illustrationen.
Auf 120 Seiten erzählt die Autorin in wunderschöner Sprache die Geschichte der 36-jährigen Rute. Sie hat Schlimmes erlebt, die Mutter sitzt im Gefängnis, ihre drei Jahre ältere Schwester Dina verschwand 10 Jahre zuvor nach einem Besuch bei Rute spurlos. Rutes Schmerz sitzt tief, die ständige Frage, was mit ihrer Schwester passiert ist, quält sie. Regelmäßig schreibt sie emotionale Briefe an Dina.
Nach dem Tod des Vaters Jule, den Rute nie kennengelernt hat, erbt sie dessen kleines Haus am Fluss und beschließt, dort den Sommer zu verbringen. Sie verzichtet auf ihr luxuriöses Zuhause in der Stadt und begnügt sich nun damit, ganz einfach zu leben, ohne fließendes Wasser, ohne Sanitäreinrichtungen. Bald lernt sie ihre Nachbarin, die schwangere Matilde kennen, die einen kleinen Sohn hat. Durch Matilde lernt sie auch deren Bruder Kristofs kennen, der ihr viel von ihrem Vater erzählt. Rute muss das Bild korrigieren, das sie von Jule hatte, ihre Mutter hatte den Vater immer ganz anders dargestellt.
Der Roman hat mir sehr gut gefallen, es ist ein ruhiges, in wunderbarer Sprache geschriebenes Buch, in dem es um Liebe und Freundschaft, Sehnsucht und Leid, aber auch um Hoffnung geht. Die Figuren sind sensibel und authentisch beschrieben. Ich konnte mich sehr gut in Rute hineinversetzen und ihren Schmerz und ihr Leid spüren. Sehr berührend fand ich die emotionalen Briefe, die Rute an ihre Schwester schreibt.
Es hat mir viel Freude bereitet, diese wunderschöne Geschichte, die mich sehr bewegt und zutiefst berührt hat, zu lesen. Absolute Leseempfehlung!