In der ökonomischen und politischen Bildung wird die Frage, ob und wie man angesichts der (vermeintlichen und tatsächlichen) Differenzen zwischen den beiden fachwissenschaftlichen Disziplinen und Fachdidaktiken eine interdisziplinäre sozialwissenschaftliche Bildung konzipieren kann, sehr kontrovers diskutiert. Eine systematische und wirklich tiefgehende Untersuchung der Gemeinsamkeiten, Unterschiede, Komplementaritäten und Gegensätze der sozialwissenschaftlichen Disziplinen, die auch deren jeweilige thematische "Grenzüberschreitungen" berücksichtigt, steht jedoch noch aus. Dieser Aufgabe nimmt sich die Arbeit an und entwickelt dabei zugleich das fachdidaktische Leitbild eines sozialwissenschaftlich gebildeten Bürgers, der insbesondere über eine sozialwissenschaftlich reflektierte Urteilsfähigkeit hinsichtlich der Gestaltung einer lebenswerten Gesellschaft verfügen sollte. Diese Kompetenz, die ökonomisches und politisches Lernen integriert, wird exemplarisch vorgeführt anhand einer multiperspektivischen, problem- und zukunftsorientierten sowie interdisziplinären Sachanalyse von fünf ausgewählten Problemfeldern aus den Bereichen Wirtschaftsordnung (Arbeitslosigkeit, Soziale Sicherheit, Verbraucherschutz) und Staatsordnung (Politisches System der BRD und der EU).
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