Studienarbeit aus dem Jahr 2022 im Fachbereich Theaterwissenschaft, Tanz, Note: 1,66, , Sprache: Deutsch, Abstract: In dem Maße, wie innerhalb der Gesellschaft zunehmend Verstöße gegen moralisch wünschenswertes Handeln wahrzunehmen und beklagt werden, so wächst auch die Erwartung, die Schule möge ihren Erziehungsauftrag wahrnehmen, dieser Entwicklung entgegensteuern. Die Moral ist keine alleinstehende Kompetenz, sie setzt sich aus einer Reihe von Einflussgrößen zusammen wie das moralische Wissen (Kenntnis über die moralischen Werte und dessen Begründungen), die Fähigkeit zum Perspektivwechsel, Selbsterkenntnis, auf andere bezogenes Fühlen und Handlungsorientierung (Kompetenz, Wille, Gewohnheit) all diese Einflussgrößen bilden die Moral. Im Bayerischen Gesetz über das Erziehungs- und Unterrichtswesen wurde die Aufgabe die eine Bildungseinrichtungen im Freistaat zu erfüllen hat, folgendermaßen konkretisiert: "Bildungseinrichtungen haben darüber hinaus die Aufgabe Kenntnisse und Fertigkeiten zu vermitteln aber auch Fähigkeiten zu entwickeln die zu selbstständigem Urteil und eigenverantwortlichem Handeln befähigen". Dieses Bildungsziel dient dem Zweck die Basis und sohin auch die Realisierung für eine humanes und werteorientiertes Zusammenleben zu bilden. Die Präambeln der Lehrpläne enthalten schon immer die Aussage die gesellschaftliche Moral als Teil des Unterrichtsgeschehens zu vermitteln, jedoch bildet die schulische Moralerziehung kein eigenständiges Unterrichtsfach, da die Schulen solche Kompetenzen oftmals außerschulisch in Form von Exkursionen, Museums- und Theaterbesuche vermitteln. Gerade das Darstellende Spiel gerät mehr in den Fokus, wenn es darum geht, das Bilden von Herz und Charakter bei den Schüler und Schülerinnen zu fördern. So dürfen Kinder bereits im Rahmen des Unterrichts selbst aktiv an Theateraufführungen mitwirken, aber nicht nur das, auch das Beschäftigen mit Theaterstücken wird zunehmender fokussiert und ist fester Bestandteil des Grundschulalltags. Betrachtet man diesen Umstand näher, so drängt sich die Frage auf, ob die Schulen ihren Bildungsauftrag vollständig erfüllen. Kann man überhaupt mit der Beschäftigung mit Theater die moralische Urteilsbildung von Grundschülern verändern? Um diese Frage zu beantworten, wird zuerst der Moralbegriff wissenschaftlich definiert, danach wird die empirische Theorie zur Moralentwicklung beschrieben und auf Grundschüler theoretisch angewandt. Wie das Theoriegerüst bereits von Lehrkräften mit der Praxis verknüpft wird, wird an einer bayerischen Grundschule aufgezeigt.