Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Politik - Sonstige Themen, Note: 2,7, Johannes Gutenberg-Universität Mainz (Institut für Politikwissenschaft), Veranstaltung: Hauptseminar: Konsolidierung der Demokratie in Mittel- und Osteuropa, Sprache: Deutsch, Abstract: In der vergleichenden Politikwissenschaft spielt – nicht zuletzt durch Demokratisierungsentwicklungen seit Mitte der 1970er Jahre bedingt – der Begriff der „konsolidierten Demokratie“ eine wichtige Rolle. Mit der dritten großen Demokratisierungswelle – beginnend mit Portugal 1974, fortgesetzt mit den osteuropäischen Staaten Anfang der 1990er Jahre – ging gleichzeitig eine unterschiedliche Entwicklung dieser Demokratien in Bezug auf ihre Konsolidierung (d.h. Beständigkeit) einher. Es lagen zudem gänzlich unterschiedliche Voraussetzungen beim Übergang von einem nichtdemokratischen zu einem demokratischen Regime vor: Vor der Demokratisierung gab es mit autoritären oder totalitären Systemen verschiedenste Formen nichtdemokratischer Regime. Der Zusammenbruch eines nichtdemokratischen Regimes und die Transition zu einer Demokratie waren dabei nicht automatisch gleichbedeutend mit der Konsolidierung eines demokratischen Systems. Juan J. Linz und Alfred Stepan veröffentlichten 1996 ihr Werk „Problems of Democratic Transition and Consolidation: Southern Europe, South America, and Post-Communist Europe“ und knüpften damit an eine vorher erschienene Abhandlung mit dem Titel „The Breakdown of Democratic Regimes“ an. Ziel des aktuellen Werkes war es, erstens die Bedingungen für den Zusammenbruch autoritärer Regime, zweitens den Transitionsprozess von autoritären zu demokratischen Regimen und drittens die politische Dynamik der Konsolidierung in postautoritären Demokratien zu untersuchen. Dabei gilt es zu beachten, dass sich die Demokratisierungsentwicklungen der dritten Welle in jüngster Vergangenheit befinden und insofern die Konsolidierungsforschung noch keinesfalls als abgeschlossen betrachtet werden darf. In einem grundlegenden ersten Teil des Buches entfalten Linz und Stepan dabei zunächst ihr Konzept der demokratischen Konsolidierung, bevor sie in den Teilen zwei bis vier das Konzept auf Länderbeispiele aus dem Untersuchungsraum anwenden. Das Konsolidierungs-Konzept von Linz und Stepan stellt die theoretische Grundlage der vorliegenden Hausarbeit dar. Nach einer Vorstellung des Konzeptes und seiner Bestandteile, gefolgt von einer kompakten Konzeptkritik, soll die Theorie anschließend auf das Beispiel Polen angewandt werden. Die in dieser Arbeit zu beantwortende Fragestellung lautet daher: Wie konsolidiert ist die Demokratie Polens nach dem Konzept von Linz und Stepan?