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Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Universität Mannheim, Sprache: Deutsch, Abstract: „Er zog ein Messer!“ – War das, wie dies? – „Ach ja, ach ja!“ – Er zogs? – „ Und stieß –“ Er stieß dir’s wohl so durch die Kehle? Was hilft es auch, dass ich dich quäle? Diese Strophe der Ballade Der Haideknabe von Friedrich Hebbel, 1844 geschrieben, ähnelt zunächst einer Einübung eines Schauspiels, festgehalten in einem Drehbuch. Einer Wiederholung dessen also, was zuvor schon festgelegt wurde und nun unter Bestätigung der Regieanweisungen ausgeführt werden…mehr

Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Universität Mannheim, Sprache: Deutsch, Abstract: „Er zog ein Messer!“ – War das, wie dies? – „Ach ja, ach ja!“ – Er zogs? – „ Und stieß –“ Er stieß dir’s wohl so durch die Kehle? Was hilft es auch, dass ich dich quäle? Diese Strophe der Ballade Der Haideknabe von Friedrich Hebbel, 1844 geschrieben, ähnelt zunächst einer Einübung eines Schauspiels, festgehalten in einem Drehbuch. Einer Wiederholung dessen also, was zuvor schon festgelegt wurde und nun unter Bestätigung der Regieanweisungen ausgeführt werden muss. Ganz trügt der erste Eindruck nicht, doch handelt es sich in Hebbels Ballade nicht um ein Drehbuch, das in ein Spiel umgesetzt wird, sondern um einen Traum des Heideknaben, der zur Realität wird. Es ist kein Schauspiel, nach dem der Protagonist trotz Messerstoß durch die Kehle die Bühne unversehrt verlassen kann, sondern eine Nachahmung des Traums, die für ihn den Tod bedeutet. Dieser tragische Ausgang, dessen sich der Knecht in der Ballade bewusst ist, hindert ihn jedoch nicht daran, dem Vorgegebenen, welches hier nicht die Regieanweisungen, sondern das Schicksal ist, widerstandslos zu folgen. Und selbst dem Heideknaben gelingt es nicht, seinem Tod zu entrinnen, obwohl er sich vor ihm fürchtet. Doch warum ist dies so? Der Mensch wird in Hebbels Ballade als determiniert dargestellt, nicht fähig seinem freien Willen nachzugehen und seinem Schicksal zu widerstreben, so dass er, im Fall des Heideknaben, dadurch letztendlich zu Grunde geht – eine Ansicht, die heutzutage nicht nachvollziehbar ist.