Studienarbeit aus dem Jahr 2015 im Fachbereich Didaktik - Politik, politische Bildung, Note: 1,0, Universität Potsdam (Lehrstuhl für politische Bildung), Veranstaltung: Neue Lernkulturen, Sprache: Deutsch, Abstract: Öffnung und Offenheit sind in demokratischen Staaten, die sich nach Karl Popper als offene Gesellschaften verstehen, positiv konnotierte Begriffe. Das gilt gerade für die Schule als die zentrale Sozialisationsinstanz neben dem Elternhaus. Hier soll nach der herrschenden Meinung demokratisches Verhalten, Mitbestimmung, Inklusion und Integration eingeübt werden. Die Öffnung des Unterrichts hat daher auch heute noch einen guten Klang, auch wenn die begriffliche Verschlagwortung früh kritisiert (vgl. Jürgens 1995, S. 16ff) und der reform-pädagogische Optimismus der 1970er und 1980er Jahre durch die Ergebnisse der empirischen Bildungsforschung stark gedämpft wurde (siehe z. B. Hattie 2013). Im Nachfolgenden wird das Konzept des Offenen Unterrichts (OU) aus politikdidaktischer Perspektive diskutiert. Es geht um die Frage, wie OU am besten etabliert werden kann und welche Dimensionen der Öffnung dabei im Vordergrund stehen sollen. Dazu werden zunächst Definitionen des OU im Hinblick auf ihre Operationalisierbarkeit erörtert. Im Hauptteil sollen Überlegungen zur schrittweisen Einführung angestellt werden. Das Erkenntnisinteresse richtet sich dabei auf die Frage: Wie muss ein Lehrer vorgehen, der seinen Unterricht inhaltlich und methodisch öffnen, aber keine Einbußen in der Unterrichtsqualität hinnehmen möchte? Zu befragen sind in erster Linie die Literaturbefunde aus der Empirie und Praxis. Die theoretischen Erörterungen im Rahmen dieser Hausarbeit stehen nicht ohne Grund am Beginn eines Portfolios zu dem Seminar „Neue Lernkulturen im Politikunterricht“, das sich insbesondere der Methodenvielfalt im Fach Politische Bildung gewidmet hat. Angehängt finden sich eine Methoden-Reflexion sowie eine kreative Aufgabe, die das Thema anwendungsorientiert ergänzen.