Studienarbeit aus dem Jahr 2017 im Fachbereich Germanistik - Linguistik, Note: 12, Justus-Liebig-Universität Gießen, Sprache: Deutsch, Abstract: Die zentrale Fragestellung der vorliegenden Hausarbeit bezieht sich darauf, inwiefern sich die Adressatenorientierung als eine Eigenschaft der untersuchten Videospiel-Tutorials identifizieren lässt. Der Fokus auf die Tutorials und nicht auf die Videospiele als Ganzes lässt sich damit begründen, dass Tutorials in erster Linie grundlegende Spielmechaniken und Bedienelemente eines Spiels explizieren und in die Handlung desselben einführen. Dabei adressieren sie, auf welche Art und Weise auch immer, den Spieler, der ebendiese Spielmechaniken und Bedienelemente erlernen soll und somit gleichermaßen einen ersten Einblick in die Spielwelt erhält. Daher liegt die Vermutung nahe, dass die Eigenschaft der Adressatenorientierung in Videospiel-Tutorials besonders deutlich zutage tritt, weil sie sich mit einer deutlich umrissenen Absicht an den Spieler richten. Das Konzept der Adressatenorientierung bzw. des Recipient Design stellt einen wichtigen Bestandteil schriftlicher Textproduktion und -produkte und Gespräche dar; in dieser Hausarbeit wird angestrebt, ebendieses Konzept der Adressatenorientierung auf den Untersuchungsgegenstand des Videospiels bzw. des Videospiel-Tutorials zu übertragen und in demselben als eine Eigenschaft zu identifizieren. Das Videospiel als ein ausgeprägt multimodales und interaktives Medienerzeugnis stellt dabei einen besonders interessanten Untersuchungsgegenstand dar, weil es eine Vielzahl von unterschiedlichen Modalitäten – Text, (bewegtes) Bild, Sound, Musik, usw. – in sich vereint und daher potenziell ein besonders breites Spektrum an Ausgestaltungsmöglichkeiten der Adressatenorientierung zur Verfügung hat.