Die Studie analysiert erstmals den Umgang italienischer, deutscher und französischer Sozialisten mit Faschismus und Nationalsozialismus über mehr als vier Jahrzehnte hinweg in vergleichender und beziehungsgeschichtlicher Perspektive. Im Mittelpunkt der individual- und kollektivbiographischen Untersuchung stehen die pluralen Erfahrungen, Erwartungen und Erinnerungen der Akteure im Spannungsfeld von Diktatur und Demokratie zwischen 1919 und 1960. Die vergleichend und verflechtungsgeschichtlich angelegte Arbeit geht teils synchron, teils diachron vor, um erstens den Prozesscharakter abzubilden und die Entwicklung des Umgangs von Sozialisten mit Faschismus und Nationalsozialismus darzustellen, um zweitens den Vergleich durch Wahrnehmungsperspektiven und transnationale Momente zu ergänzen und drittens, um Eigenheiten und Unterschiede ebenso wie Ähnlichkeiten und Verbindendes herauszuarbeiten. Sie zeigt, dass neben internationaler Ausrichtung und transnationalen Netzwerken nationale Prägungen und Handlungsrahmen bei den untersuchten Akteursgruppen weiterhin in hohem Maße relevant blieben und leistet somit einen wichtigen Beitrag zu einer differenzierten transnationalen Geschichte der europäischen Arbeiterbewegung im 20. Jahrhundert.
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