Studienarbeit aus dem Jahr 2018 im Fachbereich Soziologie - Wohnen, Stadtsoziologie, Note: 1,3, Christian-Albrechts-Universität Kiel, Sprache: Deutsch, Abstract: Für viele Bewohner sind die Mieten bereits jetzt zu hoch. Besonders betroffen sind Rentner, Studenten, Auszubildende, Minijobber und sozialschwache Gruppen, deren Anzahl zu immens ist, als dass alle Platz in Sozialwohnungen fänden. Weshalb sich dieser Zustand im Laufe der Zeit entwickeln konnte und welche Perspektiven es zur Verbesserung dieser Situation gibt, sind prägnante und wichtige Gedanken im Zuge dessen und sollen im weiteren Verlauf näher beleuchtet werden. Deutschlands Bevölkerung ist in Bewegung. Junge Menschen entscheiden sich immer öfter für einen Studien- oder Ausbildungsplatz in einer Stadt, Migranten und Flüchtlinge suchen Unterkünfte und breite Bevölkerungsschichten erhoffen sich bessere Arbeitsplätze als in ländlichen Räumen. Nicht nur mit dem Arbeitsmarkt ist es ein wesentlicher Vorteil, in einer Stadt zu wohnen, sondern auch das erheblich differenziertere Kulturangebot, die Vielfalt an Einkaufsmöglichkeiten, Naherholungszentren wie Sporteinrichtungen, Parks zum Spazierengehen und Begegnungsstätten, sowie nahegelegene Institutionen wie Ämter und Ärzte. Eine Bedürfniserfüllung wird innerhalb einer Stadt also insofern vereinfacht, als dass die Wege im Vergleich zum ländlichen Leben deutlich verkürzt sind und die vorhandene Lebenszeit somit effizienter genutzt werden kann. Kurzum: die Menschen nutzen gern die Vorteile eines Agglomerationsstandortes und rotten sich räumlich immer mehr zusammen. Dass die Nachfrage an Wohnraum stetig ansteigt, ist somit nicht verwunderlich. Dennoch scheinen die Wohnungspolitiken der Städte nicht hinterherzukommen: Am 4.5.2019 demonstrierten mehrere tausend Menschen in 24 deutschen Städten, darunter auch Hamburg, gegen die vorherrschende Wohnraumknappheit mit Parolen wie "Wohnen ist ein Grundrecht". Der sogenannte Mieten Move fordert bezahlbare Mieten - ganz entgegen dem aktuellen Trend, der Hamburg zu einer der teuersten Städte Deutschlands neben München bezüglich der Quadtratmeterpreise werden ließ. Angestoßen zu dieser Demonstration haben Verbände wie die Ver.di, der Mieterverein Hamburg, sowie auch linksextreme Vereinigungen wie die Antifa Altona Ost. Es werden private Immobiliengroßunternehmen, sogenannte Miethaie, die bisher bezahlbare Wohnräume aufkauften, und die Vernachlässigung des Wohnungsneubaus in bezahlbarem und öffentlich verwaltetem Rahmen kritisiert.
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