Studienarbeit aus dem Jahr 2015 im Fachbereich Literaturwissenschaft - Moderne Literatur, Note: 1,7, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn (Institut für Germanistik und Vergleichende Literatur- und Kulturwissenschaft), Veranstaltung: Der künstliche Mensch. Automaten, Androiden und Homunculi in deutsch- und fremdsprachigen Texten seit dem 19. Jahrhundert, Sprache: Deutsch, Abstract: Mary Shelleys Roman 'Frankenstein or, the modern Prometheus' erschien 1818 und erzählt eine Geschichte, die bis heute wie kaum eine andere Literaturvorlage in die Popkultur eingezogen ist. Sucht man bei IMDb nach dem Begriff, findet man 130 Verfilmungen des Stoffes in Form von Kurzfilmen, Fernseh- und Kinofilmen und Serien, die den Begriff 'Frankenstein’ im Titel tragen. Mehr als 50 davon entstanden in den vergangenen 15 Jahren. Allein die Flut von Neuverfilmungen zeigt, wie aktuell der Stoff auch 200 Jahre nach der Erstveröffentlichung ist. Diese Ausarbeitung befasst sich mit dem wohl dramatischsten Moment dieser Geschichte – dem unmittelbaren Augenblick der Schöpfung. Wie verhält sich Frankenstein in dem Moment, da die Kreatur zum Leben erwacht? Welche Motive hat er? Welcher Katalysatoren und Prozesse bedient sich Frankenstein bei der Erweckung? Gibt es Auffälligkeiten bei der filmischen Darstellung? Dies sind die Kernfragen, die diese Arbeit beantworten soll. Dafür werden drei relevante Verfilmungen des Stoffes herangezogen und jeweils mit der Romanvorlage und untereinander verglichen. Die Auswahl fiel auf die allererste Verfilmung von 1910, die wohl bekannteste Umsetzung von 1931 mit Boris Karloff in der Rolle der Kreatur, und die mit großem Cast und Budget inszenierte Hollywood-Produktion von 1994, die als recht werktreu gilt. Die Ausarbeitung wird dabei von der These geleitet, dass es trotz der unterschiedlichen Darstellungen der Schöpfung im Roman und in den Filmen eine Konstante geben müsste, was die Umsetzung oder zumindest die Metaphorik betrifft.