Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Politik - Geschichte der politischen Systeme, Note: 1,0, Universität der Bundeswehr München, Neubiberg (Internationale Beziehungen), Veranstaltung: 60 Jahre Bundesrepublik Deutschland. Entwicklungen und Ergebnisse bundesdeutscher Außenpolitik seit 1949, Sprache: Deutsch, Abstract: 1949 – 1989 – 2009. Von der Bundesrepublik, begonnen als Provisorium, zeitweilig interpretiert als Kernland und in Zeiten der Resignation gegenüber der Einheit vereint bis heute. In diesem Jahr wird in vielen Publikationen die Gründung der Bundesrepublik Deutschland vor 60 Jahren reflektiert und auch Schriften zum 20 jährigen Jubiläum des Mauerfalls verfasst. Mit dem Ausscheiden der wichtigsten, an der Wiedervereinigung beteiligten Akteure aus der Politik, entsteht eine wahre Flut an Publikationen zum Thema der Einheit. Helmut Kohl, Michail Gorbatschow, François Mitterrand, Horst Teltschik, Eduard Schewardnadse oder Hans-Dietrich Genscher schreiben ihre Sicht der Ereignisse. [...] Widersprüche [...] Rolle Kohls [...]diskutiert. Welchen Einfluss besaß der ehemalige Kanzler? [...] Nach 1989 gab es eine machtpolitische Verschiebung von der bipolaren Konfrontation der Supermächte USA und UdSSR zu einer Unipolarität, in der nur noch ein Staat über die Ressourcen einer Supermacht verfügte. Dieser Zustand galt aus neorealistischer Sicht als äußerst instabil, da die übrigen Staaten zu einer Ausbalancierung dieses Machtübergewichtes neigen („balancing“ ). Es kam dennoch zu keinem größeren Konflikt und vielmehr wurde die Situation genutzt die BRD und die DDR zu vereinen. Der zum Beispiel von Frankreich befürchtete Aufstieg Deutschlands zur Großmacht blieb jedoch aus, wobei die handelsstaatliche Ausrichtung der Bundesrepublik aus neorealistischer Perspektive als „unnatürlich“ erscheint. [...] Die Betrachtung von Individuen wird in den Politikwissenschaften im Allgemeinen und den internationalen Beziehungen im Besonderen als marginaler Faktor betrachtet. Die von den klassischen Realisten in den Mittelpunkt gerückte „Natur des Menschen“ bezieht zwar den Faktor Mensch mit ein, jedoch auf eine allgemeine, das Individuum vernachlässigende Weise. [...] Eine Ausnahme bilde Kenneth Waltz, der das Individuum in seiner Theorie als eine von drei Analyseebenen („images of international relations“) anführt. [...] In diesem Zusammenhang erarbeiteten Byman / Pollack dreizehn Hypothesen , mit denen der besondere Einfluss von Individuen deutlich gemacht werden soll. Mit Hilfe von vier, nach Relevanz ausgewählten Hypothesen soll im Folgenden der Beitrag und Einfluss Kohls an der Deutschen Einheit bewertet werden. Im anschließenden Abschnitt wird Kohls Verhältnis zu Mitterrand und daraus resultierend etwaige Einflüsse auf den Einigungsprozess betrachtet. [...]