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Diplomarbeit aus dem Jahr 2000 im Fachbereich Theologie - Praktische Theologie, Note: 1,3, Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt (Fakultät Religionspädagogik/Kirchliche Bildungsarbeit), Sprache: Deutsch, Abstract: Die Gruppe der wiederverheiratet Geschiedenen bzw. der Geschiedenen, die wieder heiraten wollen, ist mir durch mein direktes Umfeld bekannt. Noch deutlicher wurde mir die gesamte Problematik der Betroffenen in meiner Praktikumspfarrei. Aus diesem Erfahrungsschatz möchte ich zwei Beispiele anführen. Eine Frau ca. 40 Jahre alt, drei Kinder und zum zweiten Mal verheiratet. Ihr…mehr

Produktbeschreibung
Diplomarbeit aus dem Jahr 2000 im Fachbereich Theologie - Praktische Theologie, Note: 1,3, Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt (Fakultät Religionspädagogik/Kirchliche Bildungsarbeit), Sprache: Deutsch, Abstract: Die Gruppe der wiederverheiratet Geschiedenen bzw. der Geschiedenen, die wieder heiraten wollen, ist mir durch mein direktes Umfeld bekannt. Noch deutlicher wurde mir die gesamte Problematik der Betroffenen in meiner Praktikumspfarrei. Aus diesem Erfahrungsschatz möchte ich zwei Beispiele anführen. Eine Frau ca. 40 Jahre alt, drei Kinder und zum zweiten Mal verheiratet. Ihr begegnete ich beim Erstkommunionabend zum ersten Mal, da ihre Tochter in diesem Jahr zur ersten heiligen Kommunion ging. Die Frau bot sich an, eine Tischgruppe zu leiten, obwohl sie ihrer Meinung nach gar nicht geeignet wäre. In der Zeit der Vorbereitung traf ich mich regelmäßig mit ihr, um die Erfahrungen in der Tischgruppe auszutauschen und verschiedene Probleme zu besprechen. Zwischen uns entwickelte sich dann ein sehr freundschaftlicher Kontakt. Bei einem Abendessen in ungezwungener Atmosphäre erzählte sie mir, dass sie zum zweiten Mal verheiratet sei und es aus erster Ehe einen bereits erwachsenen Sohn gibt, zu dem sie nach wie vor guten Kontakt hat. Sie erzählte, dass sie nicht mehr zur Kommunion ginge, da sie dies ja nicht mehr dürfe. Allerdings ist es für sie schwierig, das ihrer Tochter zu erklären. Sie fragt natürlich immer wieder, warum sie nicht zur Kommunion ginge. Für mich ist es nicht einfach, meine Reaktion zu rekonstruieren. Wir haben uns noch lange über ihre erste und ihre derzeitige Ehe unterhalten. Nach diesem Gespräch kam ich zu dem Entschluss, dass es nach sorgfältigen Überlegungen bei ihr läge, ob sie zur Kommunion gehe. Für mich war die lehramtliche Position (bzw. das was ich damals von ihr wusste) hinsichtlich dieses Schicksals und dieser Frau nicht vertretbar. Ein weiteres Beispiel ist das eines geschiedenen Mannes (45J.). Als ich ihn kennenlernte lebte er mit seiner Freundin und seinem Sohn aus erster Ehe zusammen. Da beide im kirchlichen Dienst arbeiten, ist es ihnen nicht möglich, ihre Beziehung offen zu zeigen. Um Zusammenzuleben bedarf es vieler Heimlichkeiten. Mit diesem Paar hatte ich einige Gespräche, in denen ich spürte, wie hart diese Heimlichtuerei für sie war. Doch diese Art des Lebens wurde ihnen durch die kirchliche Position aufgezwungen. Ob dies ein menschlich tragbarer Weg ist, war für mich sehr fraglich! Zu diesen beiden Schicksalen kamen in meiner Pfarrei noch viele Fälle von Scheidung und Wiederheirat hinzu. Mir wurde damals bewusst, dass es keine generelle Lösung für diese sehr unterschiedlich gelagerten Lebensgeschichten geben kann. [...]

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