Dass sich bei Büchern die Gemüter spalten, dürfte ja für niemanden ein Geheimnis sein. Aber was ich im Vorfeld über dieses Buch an Meinungen gelesen habe, driftete doch extrem auseinander, was mich nur umso neugieriger machte, wie es denn mir gefallen würde.
Das hübsche Cover lässt zumindest mich
auch das ein oder andere verzeihen, denn mir gefällt die Idee mit dem Gewitter sehr, die man…mehrDass sich bei Büchern die Gemüter spalten, dürfte ja für niemanden ein Geheimnis sein. Aber was ich im Vorfeld über dieses Buch an Meinungen gelesen habe, driftete doch extrem auseinander, was mich nur umso neugieriger machte, wie es denn mir gefallen würde.
Das hübsche Cover lässt zumindest mich auch das ein oder andere verzeihen, denn mir gefällt die Idee mit dem Gewitter sehr, die man allerdings erst versteht, wenn man auch die Geschichte kennt.
Erzählt wird aus den Ich-Perspektiven von Sawyer und Finn, die es für gewöhnlich für den Leser leichter machen, sich in die Figuren hineinzufühlen. Ich persönlich konnte aber weder zum einen noch zur anderen Sympathien aufbauen, dafür waren mir ihre Charaktere nicht nachvollziehbar genug gestaltet.
Der Schreibstil allerdings war angenehm locker, ideal wenn man mal eine weniger anspruchsvolle Lektüre für eine Fahrt oder zur Entspannung braucht. Dazu kommt, dass das Buch vergleichsweise wenige Seiten hat, sodass man relativ fix durch ist damit.
Am Ende durfte ich feststellen, dass es hier, untypisch für New Adult, einen Cliffhanger gibt, der dafür sorgt, dass man die Reihe tatsächlich auch in ihrer festgelegten Reihenfolge lesen muss. Hatte ich auch länger nicht, ich bin schon an die Serien gewöhnt, bei denen jeder Band ein anderes Paar behandelt.
Sawyer fand ich am Anfang der Geschichte noch interessant. Die Art und Weise, wie sie aufgewachsen ist und erzogen wurde, hatte durchaus Potenzial, der Story ordentlich Feuer zu verpassen, aber leider wurde darauf nicht so eingegangen wie ich es mir erhofft hatte. Sawyer oder „Say“, wie Finn sie irgendwann nennt (*würg*), schien sich perfekt in ihrer neuen Heimat einzuleben und dem Stil der Einheimischen anzupassen, als sei sie nur aus dem Nachbardorf dorthin gezogen statt aus einer sektenähnlichen Gemeinde geflohen. Ich hätte erwartet, dass sie zunächst Schwierigkeiten hat, schüchtern wäre, zurückhaltend. Doch sie benimmt sich erstaunlich normal und das Schlimmste ist, wie sie sich von Finn behandeln und einlullen lässt. Ihr Willen schmilzt in seiner Gegenwart zu einem kaum sichtbaren Häufchen zusammen und an Stellen, wo er von mir eine heftige Schelle kassiert hätte, wird sie scharf auf ihn. Bäh.
Finn dagegen ist mir von Anfang an direkt unsympathisch. Sein Verhalten ärgert mich maßlos und sein Benehmen gegenüber Sawyer ist einfach nur eklig. Erst behandelt er sie wie Dreck, und das obwohl er sie natürlich heimlich schon von der ersten Begegnung an liebt, und später wie sein Eigentum, was ich kein Stück besser finde. Er hatte einen Charakter, den ich bei keinem Menschen in meinem Umfeld akzeptieren würde, den Kerl hätte ich direkt nach der ersten Begegnung wieder in den Wind geschossen. Leider schafft er es, für mich komplett unerklärlich, seine naive, unerfahrene „Say“ andauernd um den Finger zu wickeln, was auch nicht selten in irgendwelchen Bettszenen ohne Bett endete.
Letztere waren für mich auch aufgrund der mangelnden Sympathie zu den Figuren immer komplett daneben. Es war einfach schräg und unappetitlich, übertrieben und unangemessen, wenn man bedenkt, wie Sawyer aufgewachsen ist und ich mochte gar nicht lesen, was da gerade passiert.
Das hat nicht geprickelt, ganz im Gegenteil, das war versifft und unangenehm.
Die Story, aus der man sehr viel hätte rausholen können, dankt dem Leser sein Durchhaltevermögen mit ziemlich magerem Plot, wenig überraschenden Wendungen und noch weniger Gefühl.