Meinung:
Seit dem Tod von Emmas Mutter hat sie kaum noch eine Verbindung zu ihrem Vater. Er ist in die Rolle ihres Managers geschlüpft und gibt sich ihr gegenüber mit emotionaler Distanz.
Als berühmter Schauspieler genießt man im Auge der Öffentlichkeit, zahlreiche Privilegien, die viele
Menschen mit oberflächlichem Blick, als wahr gewordenen Traum betrachten, doch die Schattenseiten werden…mehrMeinung:
Seit dem Tod von Emmas Mutter hat sie kaum noch eine Verbindung zu ihrem Vater. Er ist in die Rolle ihres Managers geschlüpft und gibt sich ihr gegenüber mit emotionaler Distanz.
Als berühmter Schauspieler genießt man im Auge der Öffentlichkeit, zahlreiche Privilegien, die viele Menschen mit oberflächlichem Blick, als wahr gewordenen Traum betrachten, doch die Schattenseiten werden nicht nach außen gekehrt und mit genau diesen hat Reid zu kämpfen. Hinzukommend mit der Problematik seiner Eltern ist er ein junger Mann, der einen äußerlichen Schein aufrechterhält, dem innerlich jedoch jeglicher Halt verloren gegangen ist.
Emma und Reid haben mit unterschiedlicher Geschwindigkeit die Leiter des Erfolgs erklommen, stammen aus geradezu verschiedenen Welten - Ihre Probleme hingegen unterscheiden sich nur in Nuancen. Während Emma sich nach der Nähe ihrer verstorbenen Mutter sehnt, ist es Reid, der seiner dabei zugucken muss, wie sie sich selbst zerstört. Auch die Väter der beiden haben ein ähnlich distanziertes Verhältnis zu ihren Kindern. Die Entwicklungen der beiden laufen hingegen vollkommen anders ab, denn sie werden von ihrem Umfeld geformt. Sie ist dazu fähig, ihr Verhalten zu hinterfragen und ihre Fehler zu erkennen, er muss hingegen noch lernen, was es bedeutet, sich in andere hineinzuversetzen und sich um jemanden zu bemühen.
Ebenso wie Emma, weißt auch Co-Star Graham Parallelen zu Reid auf, denn beide Männer hüten ein ähnliches Geheimnis, dass sie unterschiedlich handhaben. Auch hier wird wieder deutlich, dass Reid die nötige Reife fehlt.
Hoffnung hat die Eigenart, ihre Augen vor der Vernunft zu verschließen und einfach größer zu werden. Wer ist ehrlich und wer spielt ein falsches Spiel, denn als Schauspieler weiß jeder seine wahren Gefühle zu verbergen. Wird Emma ihrer Intuition folgen, oder ihrem Verstand? Und was sagt man, wenn sich Gefühle nicht in Worte fassen lassen?
Charaktere:
Ebenso wie Elizabeth Bennet ist Emma unabhängig, besitzt einen starken Willen, ist intelligent, loyal, aber gleichzeitig nicht fehlerlos. Sie ist nicht gegen Irrtümer gefeit. Oder gegen die Liebe. Mit Graham und Reid steht sie zwei Männern gegenüber, die sie auf unterschiedlichste Weise berühren, doch für wen wird sie sich am Ende entscheiden? Es ist für sie an der Zeit, ihre Rolle nicht nur zu spielen, sondern sie auch zu leben.
Reids Interpretation der Bewältigung seiner Probleme sendet vollkommen widersprüchliche Signale aus, die einen Stein ins Rollen bringen, der aufzuhalten nicht mehr möglich erscheint. Geduld ist eine Tugend, die der Bad Boy nicht besitzt. Er hat nie gelernt, für oder um etwas, oder jemanden kämpfen zu müssen - Nimmt er den Kampf um Emma ernst genug?
Graham wagt einen Schritt vor und schwankt zwei Schritte zurück. Er ist Emma während der Dreharbeiten ein toller Freund und eine wichtige Stütze, doch was verbirgt er vor ihr und warum sagen seine Taten etwas ganz anderes, als seine Worte?
Schreibstil:
Tammara Webber hat mit "Between the Lines: Wilde Gefühle" einen schönen Reihenauftakt gestartet. Die Idee der Verfilmung einer modernen Version des Klassikers "Stolz und Vorurteil", mit dem Titel "School-Pride", hat meine Neugier geweckt und mich dabei nicht enttäuscht.
Die Verbundenheit zwischen den Charakteren zeigt sich auf den verschiedensten Ebenen. Sei es beispielsweise die Freundschaft zwischen Emma und Emily, die schon das Gefühl von schwesterlicher Liebe verkörpern, als auch Graham und die unabhängige und berechnende Brooke, deren kesse Schale versteckt, wie sehr sie gefühlsmäßig verletzt wurde.
Menschen aus unterschiedlichen gesellschaftlichen Schichten bzw. mit anderem Werdegang, stehen vor ähnlichen Hürden, verfahren mit diesen jedoch auf unterschiedliche Weise. Diese Kontroversen hat die Autorin anhand von Reid sehr gut veranschaulicht, indem sie ihn sowohl Emma, als auch Graham gegenüber gestellt hat.