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Überleben in der Wildnis – ein spannungsvoller, meisterhaft erzählter Abenteuerroman
Ein großes Abenteuer – das bedeutet für die Brüder Tom und Johnny die Reise nach Finnland, die sie mitten im Winter mit ihrer Mutter unternehmen. Um dem häuslichen Ärger mit der älteren Stieftochter zu entgehen, hat diese für sich und ihre Söhne eine Husky-Tour durch die finnische Wildnis gebucht. Und tatsächlich haben die Jungen in der weißen Weite und mit den Schlittenhunden einen enormen Spaß. Da passiert das Undenkbare: Ihre Mutter geht im Schnee verloren und viel zu schnell geben die Schlittenführer…mehr

Produktbeschreibung
Überleben in der Wildnis – ein spannungsvoller, meisterhaft erzählter Abenteuerroman

Ein großes Abenteuer – das bedeutet für die Brüder Tom und Johnny die Reise nach Finnland, die sie mitten im Winter mit ihrer Mutter unternehmen. Um dem häuslichen Ärger mit der älteren Stieftochter zu entgehen, hat diese für sich und ihre Söhne eine Husky-Tour durch die finnische Wildnis gebucht. Und tatsächlich haben die Jungen in der weißen Weite und mit den Schlittenhunden einen enormen Spaß. Da passiert das Undenkbare: Ihre Mutter geht im Schnee verloren und viel zu schnell geben die Schlittenführer die Suche auf. Nicht aber Tom und Johnny: Heimlich spannen sie die Huskys vor die Schlitten und begeben sich allein auf die Suche …
Autorenporträt
Roddy Doyle, 1958 in Dublin geboren, ist einer der bekanntesten Vertreter der neueren irischen Literatur. Für seinen Roman "Paddy Clarke Ha Ha Ha" erhielt er den renommierten Booker Prize, sein Jugendroman "Wildnis" wurde mit dem Luchs des Monats sowie dem Irish Book Award ausgezeichnet und stand auf der Focus-Liste der "Besten 7 Bücher für junge Leser". Roddy Doyle lebt mit seiner Frau und drei Kindern in Dublin.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 24.06.2011

Ruf und Verheißung
Das Hörbuch zu Roddy Doyles Jugendroman „Wildnis“
Wildnis! Wildnis!“, schreien Johnny und Tom, und schon setzt sich ihr Hundeschlitten, angeführt vom schweigsamen Hünen Kalle, in Bewegung. Vor den zwölf und zehn Jahre alten Brüdern liegt die funkelnde Schneelandschaft Lapplands, liegt das Abenteuer. Gemeinsam mit ihrer Mutter Sandra befinden sich die beiden auf Wintersafari. Die Idee stammte von ihr, mal raus aus Dublin, andere Luft schnuppern. Der wahre Grund jedoch ist ein anderer. Zuhause wartet der Vater nach jahrzehntelangem Schweigen auf den Besuch seiner ersten Ehefrau Rosemary. Und mit ihm die gemeinsame Tochter Gráinne. Die ist mittlerweile 18 Jahre alt und macht als Punkfan schwer einen auf null Bock. An ihre Mutter kann sie sich nur dunkel erinnern – eines Tages, da war sie noch ein kleines Mädchen, war sie einfach weg.
Wildnis heißt der vielgelobte Jugendroman des renommierten irischen Schriftstellers und Booker-Prize-Trägers Roddy Doyle, der, kaum dass er im vergangenen Jahr als Buch erschienen ist, sogleich auch in einer Hörbuchfassung vorliegt. Wildnis, das ist Ruf und Verheißung zugleich, und in der Tat haben Johnny und Tom im hohen Norden die bislang größte Bewährungsprobe ihres Lebens zu bestehen. Bei einem der Ausflüge verschwindet Sandra im dichten Schneegestöber, und es sind die Jungs, die ihre Mutter vor dem sicheren Tod retten – „Wildnis, Wildnis“, ihr Jubelgeschrei, ihr Erkennungszeichen spielt dabei eine entscheidende Rolle. So ein Erlebnis schweißt zusammen, macht aus Kindern über Nacht junge Erwachsene. Wildnis, das bezieht sich im parallel geführten Handlungsstrang aber auch auf die schwierige Annäherung von Gráinne und Rosemary. Letztlich ist Roddy Doyles Buch eines über das heute selbstverständlich gewordene Abenteuer Patchwork-Familie, symbolhaft dargestellt an den plötzlich verschwindenden Müttern: Die Spur Rosemarys verliert sich in New York, die Sandras in der Weite Lapplands.
Jacob Weigert und Isabell Giebeler lesen, der eine die Lappland-, die andere die Dublin-Geschichte. Beide sind junge Schauspieler. Doch während Weigert seinen Part durch die Wahl unterschiedlicher Stimmlagen spannend gestaltet, vermisst man dies bei Giebeler. Ihre Rosemary und ihre Gráinne klingen allzu ähnlich. Die gequetschte Klangfarbe passt zu einem pubertierenden Mädchen, nicht aber zu einer erwachsenen Frau. Hier wäre die Regie von Sabine Hildebrandt, Jens Kronbügel und Jens Kunze gefordert gewesen.
Dass sie fehlt, ist leider symptomatisch für den immer weiter wachsenden Hörbuchmarkt. Dieser produziert in einer Geschwindigkeit, bei der manchmal Sorgfalt und der ein oder andere Regieeinfall jenseits des puren Einlesens auf der Strecke bleiben. (ab 12 Jahre) FLORIAN WELLE
RODDY DOYLE: Wildnis. Gelesen von Jacob Weigert und Isabell Giebeler. Aus dem Englischen von Andreas Steinhöfel. 3 CDs. Länge ca. 231 Minuten. Goya libre. Hamburg 2010, 16,99 Euro.
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