"Die blaue Funktionskleidung, die er trug, war dreckig und an vielen Stellen eingerissen. An seiner Schläfe war ein dunkler Fleck, der aussah wie verkrustetes Blut. Er schaute sie nicht an. Sein Blick ging dorthin, wo der Wald begann und sich wucherndes Gestrüpp über den Boden zog, weit hinein bis in die Dunkelheit, die von dort zu kommen schien." Die Wildnis: ein Ort der Gefahr und Sehnsucht. Aber wo beginnt sie? Wie kommen wir ihr nahe? Und was geschieht, wenn nicht nur wir die Wildnis, sondern auch die Wildnis uns in den Blick nimmt? Ein junges Paar aus Deutschland muss sich diesen Fragen stellen, weit draußen in der rauen Natur des Pazifischen Nordwestens. Ein Jugendlicher, der mit seinem Vater in die österreichischen Berge reist, stößt dort auf Verborgenes. Und vor einer Frau und einem Mann, die sich in Tübingen am Rande einer Konferenz in eine Affäre stürzen, tut sich ein Abgrund auf. In seiner atmosphärischen Prosa lotet Moritz Hildt in drei Novellen das Wechselspiel zwischen Vertrautem und Unberechenbarem aus - zwischen dem, was verführt, und dem, was zerstört. "Hildts Beschreibungen des Landes, der Menschen, sind eindringlich. Gegenwart, Vergangenheit, Landschaft und Menschen, ihre Geschichten, ihre Fehler, ihr Suchen verschmelzen." (Reutlinger Generalanzeiger)
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