Wilhelm Freiherr von Pechmann (1859–1948) gilt als einer der bedeutendsten Laien in der evangelischen Kirche. In der Weimarer Republik war er in Politik, Kultur, Wirtschaft und Kirche gleichermaßen geachtet und nahm zahlreiche leitende kirchliche Ämter ein. Als Mitglied des Deutschen Evangelischen Kirchenausschusses kam ihm im Frühjahr 1933 herausragende Bedeutung zu. Von Anfang an wandte er sich entschieden gegen Ideologie und Terror des NS-Regimes. Entschlossen setzte er sich für eine öffentliche Kundgebung der Kirche gegen die Judenverfolgung ein, blieb aber mit seinem Protest allein. Es folgte der Austritt aus der Deutschen Evangelischen Kirche, die er aber weiter kritisch begleitete. Wolfgang Sommer macht mit Leben und Wirken dieses aufrechten konservativen Lutheraners vertraut.