Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Geschichte Deutschlands - 1848, Kaiserreich, Imperialismus, Note: 1,0, Universität Potsdam (Historisches Institut), Veranstaltung: Monarchen und Minister – Probleme historischer Biografien, Sprache: Deutsch, Abstract: Wilhelm I. von Preußen schrieb als Deutscher Kaiser Geschichte. Mit seiner Person verbinden sich ebenso viele Geschichten wie Mythen. In der folgenden Untersuchung wird dabei nicht versucht, das gesamte Leben dieser für die deutsche Geschichte so bedeutsamen Persönlichkeit darzustellen. Der Fokus liegt auf der „vorbismarckschen Zeit“ und im Mittelpunkt der Untersuchung steht die Frage, ob Wilhelm als „Kartätschenprinz“ und/oder als „liberaler Begründer der Neuen Ära“ anzusehen ist. Beide Zuschreibungen erfuhr er durch die öffentliche Meinung. Es soll untersucht werden, warum der Kronprinz in der Revolutionszeit 1848/49 als „Kartätschenprinz“ in das öffentliche Bewusstsein einging. Interessieren soll in der Folge auch der erstaunliche Wandel dieser Wahrnehmung Wilhelms in der Öffentlichkeit. Bei der Übernahme der Regentschaft von seinem Bruder wird er als Vertreter des Liberalismus und der Thornwechsel als Beginn einer „Neuen Ära“ gefeiert. Dazu soll die Persönlichkeit des späteren Deutschen Kaisers genauer untersucht werden. Zunächst sind dafür Erziehung und die prägenden Ereignisse aus Kindheit und Jugend von Bedeutung. Auch auf die Folgezeit bis zu seiner Heirat soll eingegangen werden. Anschließend wird das Augenmerk auf die Periode als Kronprinz ab 1840 gerichtet, wobei besonders das Verhältnis zu seinem Bruder König Friedrich Wilhelm IV. und dessen Regierung im Mittelpunkt stehen wird. Einen weiteren Schwerpunkt bildet die Untersuchung der Rolle Wilhelms in der revolutionären Zeit um 1848. Ferner ist die Analyse der Koblenzer Zeit, die Phase nach 1848 bis zur Übernahme der Regentschaft für die Gesamtproblematik entscheidend. Um letztendlich zu einem Urteil über den „Kartätschenprinzen“ oder Liberalen zu gelangen, gilt es in einem letzten Schritt den Zeitraum bis zum Heereskonflikt zu betrachten.