Studienarbeit aus dem Jahr 2020 im Fachbereich Geschichte Europas - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 1,3, Universität Bayreuth (Lehrstuhl Mittelalterliche Geschichte), Sprache: Deutsch, Abstract: Einen mittelalterlichen Reisebericht verfasste Wilhelm von Rubruk über seine mehrjährige Reise in das Reich der Mongolen. Erst wenige Jahrzehnte zuvor, durch den mongolischen Persienfeldzuges 1219-1221, war deren Existenz in das Augenmerk des westlichen Christentums gerückt und sie waren anfänglich stark als Bedrohung wahrgenommen worden. Im Laufe der Zeit erkannten die Herrscher Europas jedoch das Potential einer möglichen Zusammenarbeit und es wurden Gesandtschaften zu den Khans geschickt. Ausgesandt von König Ludwig IX. war Wilhelm einer der ersten europäischen Gesandten – nach namenhaften Vorgängern wie Johannes de Plano Carpini und André de Longjumeau – in der Mongolei und berichtete detailliert von seinen Erlebnissen. Sein Itinerarium Willelmi de Rubruc gilt der Forschung als „sachliche und exakte Quelle für die Kenntnisse innerasiatischer Verhältnisse seiner Zeit“. Aus dieser Bewertung heraus erklärt sich auch, dass Wilhelms Reisebericht auf verschiedene Aspekte hin von der Geschichtsforschung untersucht wurde. Die vorliegende Arbeit soll sich nach einem Ausblick in die vorangegangene Forschung und einer Quellenkritik kritisch mit den genutzten Wissensbeständen auseinandersetzen, die Wilhelm in seinem Reisebericht aufruft. Neben der Frage, welche Informationen als Produkt eigener Erfahrungen und welche das Resultat topos-artiger Erzählungen waren, ist von besonderem Interesse, welches neues Wissen im Reisebericht vermittelt wird – und ob oder wie dieses gekennzeichnet ist.