Masterarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Germanistik - Linguistik, Note: 1,6, Universität Bielefeld (Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft), Sprache: Deutsch, Abstract: Durch die immer weiter fortschreitende Verbreitung des Internets hat der Computer in den letzten Jahren mehr und mehr an Bedeutung als Kommunikationsmedium gewonnen. Neben den bereits etablierten Kommunikationsformen, die den meisten Internetbenutzern bekannt sind (Chat, E-Mail etc.) erfahren nun auch die Weblogs eine immer größere Verbreitung. Seit ihrer ‚Geburt’ Anfang der 1990er-Jahre hat sich ihre Anzahl exponentiell vervielfacht – derzeit wird von weltweit mehr als 70 Millionen Weblogs ausgegangen (Bähr 2006). Und auch die Zahl derjenigen, die selbst kein Weblog schreiben sondern ‚nur’ rezipieren, ist gewachsen – so etwa hat das deutsche Bildblog.de knapp 40.000 Besucher am Tag. In Anbetracht des Ausmaßes und der Beliebtheit dieser noch relativ neuen Kommunikationsform fand bisher in wissenschaftlicher Literatur nur wenig oder gar keine Beschäftigung mit ihr statt. So standen bisher eher Chat und E-Mail im Mittelpunkt (Vgl. Kapitel 1.2), obwohl auch die Weblogs zur Genüge Ansatzpunkte zu umfassender wissenschaftlicher Beschäftigung liefern. Klatsch dagegen, eine gern ausgeübte Beschäftigung vieler Menschen, war bereits zahllose Male Untersuchungsgegenstand – worüber klatschen die Menschen, warum klatschen sie und mit wem? Welche Vorsichtsmaßnahmen treffen sie, um nicht ‚ertappt’ zu werden? Welche Muster verbergen sich im Ablauf des Klatsches, welche ‚Regeln’ befolgen die Beteiligten? Klatsch ist ein wichtiger Bestandteil der alltäglichen Kommunikation. Mit der ständig wachsenden Verbreitung des Internets treten auch neue Formen der Kommunikation auf, wie eben die zuvor genannten Weblogs. Es ist zu vermuten, dass sich auch der Klatsch seinen Platz im weltweiten Netz gesucht hat – wahrscheinlich sogar in den Weblogs. Die vorliegende Arbeit soll sich nun näher mit eben diesen beschäftigen und eine Beschreibung des dort auftretenden Klatsches geben. Basis hierfür bildet das Konzept der kommunikativen Gattungen nach Luckmann, nach dem sich einzelne Gattungen durch ihre Eigenschaften definieren und von anderen abgrenzen. Dieses Konzept soll, ohne eine sture Abarbeitung der einzelnen Eigenschaften zu vollziehen, als Grundlage der angestrebten Beschreibung dienen, wobei auch die Besonderheiten der computervermittelten Kommunikation berücksichtigt werden müssen.