Cornelia Muth will mit ihrer Lese- und Verstehenshilfe zum Lesen von Martin Bubers bekanntestem Werk Ich und Du einladen. Entlang eines alten Schlagers von Daliah Lavi führt sie die Leserinnen und Leser in den Dialog mit dem jüdischen Philosophen Martin Buber ein. Dieser Denker hat mit Ich und Du eine Realutopie zwischenmenschlicher Beziehungen entwickelt, die immer noch brandaktuell ist, obwohl das Werk vor gut 80 Jahre publiziert wurde. Warum? Martin Buber, tief betroffen von den Auswirkungen des ersten Weltkrieges, fragte sich, wie Frieden unter den Völkern möglich ist, wenn Frieden nicht nur die Abwesenheit von Krieg ist. In Ich und Du zeigt er auf, wie wertschätzende Beziehungen nicht nur zwischen zwei Menschen möglich sind. Gleichzeitig ist für ihn jedoch die Zweierbeziehung der Keim eines Weltfriedens: "Erst wenn der Mensch in sich selber den Frieden gefunden hat, kann er daran gehen, ihn in der ganzen Welt zu suchen". Das sich-selbst-Finden kann nach Buber aber nur in der Begegnung mit einem Gegenüber geschehen. Der Mensch braucht seinen Mitmenschen, um Frieden in sich zu finden. Dazu zeigt Ich und Du eine Haltung, die die Realutopie zwischenmenschlicher Beziehung ermöglicht und in der Gegenwart eine der wichtigsten Herausforderungen zum Überleben der Menschheit ist.Cornelia Muth hat exemplarische Texte ausgewählt und deutet sie in einer für den Leser anschaulichen Weise. Ein Glossar mit den wichtigsten Dialog-Begriffen runden das Buch als eine außergewöhnliche Leseanleitung zu Ich und Du ab.