„O Brüder & Schwestern, habt ihr schon mal was von der Winterbucht gehört?“ Das sind die ersten Zeilen im Roman vom schwedischen Autor Mats Wahl. Die Winterbucht… Sie trennt den dunkelhäutigen John-John von seiner ersten großen Liebe, die sich durch ihre Herkunft doch so von ihm unterscheidet. Er
lebt auf der armen Seite und sie, Elisabeth, auf der anderen Seite, wo die „Schönen und Reichen“…mehr„O Brüder & Schwestern, habt ihr schon mal was von der Winterbucht gehört?“ Das sind die ersten Zeilen im Roman vom schwedischen Autor Mats Wahl. Die Winterbucht… Sie trennt den dunkelhäutigen John-John von seiner ersten großen Liebe, die sich durch ihre Herkunft doch so von ihm unterscheidet. Er lebt auf der armen Seite und sie, Elisabeth, auf der anderen Seite, wo die „Schönen und Reichen“ wohnen, dort wo sich die Villen an-einanderreihen. Hat seine Liebe zu ihr trotzdem eine Chance? Und kann seine langjährige Freundschaft zu Fighter bestehen, trotz seiner wachsender Sympathie zu einer rechtsradikalen Gruppierung? Doch als wären all diese Probleme nicht genug, erwischt er auch noch seinen verhassten Stiefvater, den er liebevoll nur „Scheißhaufen“ nennt dabei, wie er seine jüngere Schwester vergewaltigt.
Die Kombination von Träumen nach einem besseren Leben auf der anderen Seite der Winterbucht, den Sehnsüchten nach weiblichen Körpern und die ihn immer wieder beschäftigenden Fragen nach der Liebe, dem Hass und der Freundschaft machen Mats Wahls Großstadtroman so lesenswert, wie selten ein anderes Buch. Erinnerungen und das direkte Ansprechen des Lesers durch innere Monologe verflechten sich zu einem vollkommenen Bild von John-John. Durch die Ich-Perspektive kann man förmlich selbst fühlen, was er denkt und wie er handelt. Die von Zeit zu Zeit auftretenden Alpträume von seinem leiblichen Vater, den er nicht kennt, sorgen allerdings für Verwirrung, man sucht vergeblich nach dem Zusammenhang zur Geschichte. Auch die teilweise angewendete vulgäre Sprache des Erzähler überrascht, sorgt allerdings für einen gewissen Witz und ein gutes und einfaches Verständnis der Handlung. Schlussendlich werden viele Probleme angesprochen, die nachvollziehbar und ergreifend geschildert werden. Den deutschen Jugendliteraturpreis hat dieser Roman nicht umsonst erhalten. Empfehlens- und lesenswert!