Mit Julia Rogaschs Büchern auf die besondere Insel Sylt zu reisen, ist immer wieder wie ein Erholungsurlaub für die Seele. Man merkt, wie sehr sie die Insel liebt und die Besonderheiten in ihren Büchern hervorhebt.
Inhalt: Annilen schwebt für ihr gut laufendes Cafe eine Erweiterung in Form eines
Büchercafes vor. Obwohl ihre beste Freundin Tilda nicht allzu gute Erinnerungen an die Insel hat,…mehrMit Julia Rogaschs Büchern auf die besondere Insel Sylt zu reisen, ist immer wieder wie ein Erholungsurlaub für die Seele. Man merkt, wie sehr sie die Insel liebt und die Besonderheiten in ihren Büchern hervorhebt.
Inhalt: Annilen schwebt für ihr gut laufendes Cafe eine Erweiterung in Form eines Büchercafes vor. Obwohl ihre beste Freundin Tilda nicht allzu gute Erinnerungen an die Insel hat, willigt sie für die Wintermonate ein, Anni beiseitezustehen und es auf einen Versuch ankommen zu lassen. Schnell nimmt das Projekt Formen an, die Resonanz ist erstaunlich und nach und nach entwickelt sich ein Gemeinschaftsprojekt, was nicht nur den beiden Freundinnen, sondern auch Gästen und Inselbewohnern immer mehr ans Herz wächst. Auch Oskar der Dauergast scheint nicht nur vom Cafe angetan zu sein.
Bei wundervollen Inseleindrücken entfaltet sich eine zarte Romanze, die genau das widerspiegeln, was die Autorin im Buch beschreibt. Es ist nicht nur die Insel selbst, voller Vielfalt, kein bestimmter Ort, sondern das Zusammenspiel zwischen Inselfeeling, dem Wetter, Licht und Augenblicken, den Menschen und dem Hyggeeindruck, die Sylt so besonders machen.
Interessant ist die Einbindung einer Autorin, die unter Pseudonym schreibt und mit der Tilda regen Austausch hat, diese jedoch nicht in die Öffentlichkeit treten möchte. Dennoch schafft es Julia Rogasch, eine Geschichte in der Geschichte entstehen zu lassen, die auch auf das Büchercafe großen Einfluss hat.
Obwohl ich viele Momente sehr genossen habe und diese Geschichte auch mit einem gebrochenen Herzen und der langsamen, stetigen Heilung durch Luftveränderung, einem neuen Projekt und dem Dazutun einer besonderen Freundin verläuft, hat mir hier etwas Tiefgang gefehlt. Die Romanze verlief für mich trotz einiger späterer Missverständnisse etwas zu schnell, gerade auch was das intime Verhältnis betrifft, obwohl hier keine Details erwähnt werden. Am Ende wird auch eine gleichgeschlechtliche Beziehung erwähnt, die für mich etwas reingequetscht wirkte.
Trotz dem die Freundschaft zwischen den Freundinnen sehr eng ist, war mir Tilda streckenweise zu egoistisch, misstrauisch und theatralisch, während Anni alles mit viel Geduld und Verständnis hingenommen hat, selbst als es zum großen Knall kommt. Das wirkte fast schon unwirklich und wie Autopilot. Es tauchen viele Wiederholungen auf, die beteuern, wie toll alles läuft, wie perfekt die Idee war und die Zusammenarbeit klappt. Es gibt irgendwie keine großen Holpersteine, allerdings sehr viele Zufälle und auch keine große Überraschung des großen Geheimnisses, weil es schon sehr früh feststeht.
Obwohl ich mich auf Sylt wieder sehr wohl gefühlt habe, Julia auch ein Talent dafür hat, die Insel in den schönsten Farben und Momentaufnahmen festzuhalten und so zu beschreiben, dass man Bilder im Kopf hat, die vielen Ideen rund um das Büchercafe auch richtig toll waren und ich mir sowas wirklich wünschen würde, so bin ich mit dem Rest leider dieses Mal nicht ganz warm geworden und der Funke mochte nicht ganz überspringen.