Dabei zeigt sich die Vergangenheit als geeignetes Instrument, um aktuelle Interessen oder Konflikte auszuhandeln. In den aufgerufenen Erzählungen erfahren sich die Beteiligten als Abstammungsgemeinschaft. Gleichzeitig schafft die 'Geschichte' ein Koordinatensystem, in dem weiterführende Verhandlungen stattfinden können. Die Vergangenheit fungiert damit nicht für sich allein als stichhaltiges Argument, sondern chiffriert die erwünschten, eingeforderten bzw. existenten außenpolitischen Zustände der griechischen Welt.
Maria Osmers studierte Alte Geschichte und Mathematik in Berlin und Madrid und arbeitete im Anschluss als Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Bielefeld, wo sie im Jahre 2012 promoviert wurde. Zur Zeit ist sie als Wissenschaftliche Assistentin an der Universität Würzburg tätig. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich der griechischen Geschichte der archaischen und klassischen Zeit, der antiken Außenpolitik und der Erinnerungskulturen. Derzeit arbeitet sie an einem Habilitationsprojekt zur vergleichenden Rechtsgeschichte in der römischen Kaiserzeit.
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