IM SONNENWINKEL ist eine Familienroman-Serie, bestehend aus 75 in sich abgeschlossenen Romanen. Schauplatz ist der am Sternsee verträumt gelegene SONNENWINKEL. Als weitere Kulisse dient die FELSENBURG, eine beachtliche Ruine von geschichtlicher Bedeutung. Der Sonnenwinkel ist eine Zusammenfassung der kleinen Orte Erlenried und Hohenborn, in denen die Akteure der Serie beheimatet sind. Die einzelnen Folgen behandeln Familienschicksale, deren Personen wechseln, wenn eine Handlung abgeschlossen ist. Im Mittelpunkt, jedoch als Rahmenhandlung, stehen die immer wiederkehrenden Hauptpersonen, die sich langsam weiterentwickeln. So trennt den ersten und letzten Roman in etwa ein Jahrzehnt. Die junge Lehrerin Friederike Fanchon, von allen, die sie gernhatten, Fritzi genannt, schloss die Tür des modernen Schulhauses von Erlenried auf. Einstweilen war sie noch alles in einem: Portier, Verwalterin und einzige Lehrkraft für die sechs- bis zehnjährigen Kinder der Siedlung. Ihr machte es nichts aus, dass eine beträchtliche Verantwortung auf ihren jungen Schultern ruhte, und niemand konnte ihr nachsagen, dass die Kinder bei ihr weniger lernten, als in der Volksschule in Hohenborn, obgleich sie alle in einer Klasse vereint waren. Fritzi bereitete sich immer gründlich vor, und mit ihrem frischen, natürlichen Wesen verstand sie es meisterhaft, ihre Schützlinge zu besten Leistungen anzuspornen. Obgleich sie großes Geschick bewies, die kleine Schar im Zaum zu halten, war sie keine Respektsperson im üblichen Sinne. Die Kinder mochten sie so gern, dass niemand ihr Schwierigkeiten bereitete. Außerhalb des Unterrichts war sie nur die Fritzi, und jedermann in Erlenried wusste, dass sie bald die Frau des jungen Pfarrers Frerichs sein würde. Eben dieser kam jetzt vom Pfarrhaus herübergelaufen, das in unmittelbarer Nähe der Schule lag. Fritzi hielt schnell Ausschau, ob schon Kinder zu sehen wären. Doch diese Sorge war unbegründet. Es war noch recht früh, und sie war zeitiger als sonst gekommen, weil sie wusste, dass Holger Frerichs nach Hohenborn musste, um dort seinen Kollegen zu vertreten, der sich endlich einen lang verdienten Urlaub gönnte. »Gut geschlafen, Liebes?«, fragte er zärtlich. »Bestens, Holger«, erwiderte sie fröhlich. »Schön, dass ich dich noch sehe.« »Ich habe extra gewartet. Wer weiß, wie lange es heute dauert.« »Hoffentlich nicht zu lange. Heute haben wir doch unseren Gemeindeabend.
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