Tiefsinnig und anspruchsvoll
Das „Wir“ und das „Ich“ stehen sich gegenüber. Jeder Satz scheint einen tieferen Sinn zu beinhalten.
Ein Personengruppe wird in einem Gebäudekomplex eingesperrt - weil sie „anders“ sind. Es gelten eiserne Regeln.
Das Gebäude ist in zwei Bereiche geteilt: einem großen
„Raum“ mit einigen Stockwerken und ein Bereich mit Zellen. Aber nicht alle dürfen in diesen Raum.…mehrTiefsinnig und anspruchsvoll
Das „Wir“ und das „Ich“ stehen sich gegenüber. Jeder Satz scheint einen tieferen Sinn zu beinhalten.
Ein Personengruppe wird in einem Gebäudekomplex eingesperrt - weil sie „anders“ sind. Es gelten eiserne Regeln.
Das Gebäude ist in zwei Bereiche geteilt: einem großen „Raum“ mit einigen Stockwerken und ein Bereich mit Zellen. Aber nicht alle dürfen in diesen Raum. Einmal im Jahr erhalten die Gefangenen die Chance für das folgende Jahr in diesem Raum zu leben.
Das Buch wirft psychologische Perspektiven auf: Wie einsam kann man sich unter Menschen fühlen? In wie weit bin ich auf andere angewiesen? Sind meine Gedanken ein größeres Gefängnis? Verändern meine Gedanken mein Innerstes? Was geschieht, wenn aus dem Wir ein Ich wird?
Zwischen Verzicht und Überfluss wird ihnen klar, dass nichts mehr so sein wird, wie es gewesen war.
Verba Volants Schreibstil ist packend und poetisch zugleich. Ihr Schreibstil ist ausgefeilt, wirft Fragen über eigenes Denken und Handeln auf.
Bei ihrem Roman geht es einzig um das, was genau in diesen Momenten passiert. Der Gegenpart – und gleichzeitig die Hauptperson - ist auf der Suche nach seinem Platz, wenn er sich selbst betrachtet und nicht das „Wir“.
Einerseits bekommt man wenige Informationen, andererseits ist alles so bildlich beschrieben, dass regelrecht ein Film vor dem inneren Auge abgespielt wird. Einerseits gibt es die vordergründige spannende Handlung. Andererseits kann man in den einzelnen Sätzen eine tiefere Bedeutung feststellen.
Es gibt keine eindeutige Auflösung/Ende – das muss man mögen. Mir gefällte es immer besser, wenn ein Buch in sich abgeschlossen ist (es sei denn, es ist Teil einer Reihe). Dieses Buch ist alles andere als gewöhnlich, aber es hat Tiefe. Ein wenig hat mir der berühmte „rote Faden“ gefehlt. Zu den sechs Charakteren war es schwierig einen Zugang zu finden. Ihre Dialoge sind aber natürlich und verständlich.
Dennoch macht diese Geschichte nachdenklich. Allerdings ist bei all der Besonderheit doch die Klarheit etwas auf der Strecke geblieben – für mich ein Grund einen Stern abzuziehen.