Ich habe ein Faible für schwarzhumorige Geschichten aus dem täglichen Einerlei. Der Berliner Kabarettist Nils Heinrich (*1971) versteht es in seinem Buch vorzüglich, sich selbst, die DDR-Zeit, die Ossi-Wessi-Thematik sowie die Corona-Pandemie auf die Schippe zu nehmen. Schon der Titel "Wir heißen
hier alle Ronny, auch die Jungs" ist m. E. buchpreisverdächtig :-)
Ich mag schwarzhumorige…mehrIch habe ein Faible für schwarzhumorige Geschichten aus dem täglichen Einerlei. Der Berliner Kabarettist Nils Heinrich (*1971) versteht es in seinem Buch vorzüglich, sich selbst, die DDR-Zeit, die Ossi-Wessi-Thematik sowie die Corona-Pandemie auf die Schippe zu nehmen. Schon der Titel "Wir heißen hier alle Ronny, auch die Jungs" ist m. E. buchpreisverdächtig :-)
Ich mag schwarzhumorige Literatur im Stil von Heinz Strunk ganz einfach. Nils Heinrich kommt an vielen Stellen Strunk verdammt nah, indem er unschöne Entwicklungen/Zustände in Deutschland knallhart und ehrlich benennt. Seine kurzen Geschichten sind ungemein unterhaltsam, weil sie mitten aus dem (Familien-)Leben stammen und recht abwechslungsreich angelegt sind - mal als szenischer Dialog, mal als Tagebucheintrag. Insgesamt habe ich mich herrlich über Heinrichs Eigenheiten und seine Sicht auf die Dinge amüsiert und natürlich laut aufgelacht. Am stärksten fand ich seine Ausführungen über die Deutsche Bahn, die harte "Corona-Zeit" in Familie und seine Anti-Wahlwerbung.
Vor der Lektüre kannte ich den Autor Nils Heinrich noch nicht und habe ihn aber über das vorliegende Buch zu schätzen gelernt, auch da ich selbst aus dem Osten der Republik stamme und vieles von Früher noch kenne. Mir gefällt seine demaskierend ehrliche wie selbstironische Schreibe ungemein, so dass dies sicherlich nicht das einzige Werk des Autors bleiben wird, was ich gelesen habe.