Der Roman „Wir sehen uns zu Hause“ von Christiane Wünsche hätte zu dieser Geschichte keinen besseren Titel bekommen können. Denn in diesem Roman geht es um eine große Liebe, den Weg zu sich selbst und dem Partner, den man jahrelang an seiner Seite hatte und von dem man doch nicht alles wusste. Die
Protagonistin Anne findet quasi zurück nach Hause zu sich selbst und findet ein neues Zuhause, was…mehrDer Roman „Wir sehen uns zu Hause“ von Christiane Wünsche hätte zu dieser Geschichte keinen besseren Titel bekommen können. Denn in diesem Roman geht es um eine große Liebe, den Weg zu sich selbst und dem Partner, den man jahrelang an seiner Seite hatte und von dem man doch nicht alles wusste. Die Protagonistin Anne findet quasi zurück nach Hause zu sich selbst und findet ein neues Zuhause, was Ihren Mann Peter angeht.
Anne ist voller Trauer. Ihr Mann Peter ist plötzlich und unterwartet verstorben und sie steht nun quasi vor dem Nichts und der großen Leere, die Peter bei ihr hinterlässt. Sie waren Jahrzehnte lang verheiratet und haben sogar eine gemeinsame Tochter, Alina. Anne und ihre Familie haben in der Vergangenheit immer Campingurlaube zusammen unternommen. Mit ihrem Wohnmobil Willi wollten Anne und Peter nun auch einen Norwegen-Urlaub. Durch Peters Tod scheint dieser Traum nicht mehr machbar zu sein, aber dann entscheidet sich Anne spontan, ihn alleine anzutreten. Nicht ganz ohne Bedenken macht sie sich auf den Weg Richtung Norden. Während ihrer Reise ändert sie ihr Ziel jedoch und geht auf Spurensuche. Um genau zu sein auf die Suche nach Peters Spuren, der das der DDR stammt und von seiner Vergangenheit all die Jahre nichts preisgegeben hat. Auf ihrem Weg in Peters Vergangenheit macht sie unerwartete Bekanntschaften. Diese sind mal mehr, mal weniger angenehm, helfen ihr aber meist weiter in ihrem Vorhaben mehr über Peters Vergangenheit herauszufinden. Ob sie am Ende mehr über ihren verstorbenen Mann herausfinden kann und welches Geheimnis er jahrelang mit sich rumgetragen hat, verrate ich an dieser Stelle nicht.
Die Geschichte finde ich wirklich wundervoll geschrieben. Mir standen einige Male die Tränen in den Augen, da man Annes Angst deutlich spüren konnte und ihre Verzweiflung über den Tod ihres Mannes zum Greifen war. Man möchte sich selbst nicht vorstellen, dass ein geliebter Mensch stirbt und das dann auch noch so ohne jegliche Vorwarnung. An Annes Stelle hätte ich es auch nicht über mich gebracht, die geplante Reise alleine anzutreten. Dafür bin ich persönlich viel zu ängstlich. Dass sie den Mut aufgebracht hat, macht sie für mich noch ein Stückchen sympathischer. Generell ist mir Anne sehr sympathisch. Die anderen Protagonisten, wie beispielsweise Annes Tochter Alina, deren Freund Felix oder auch Peter in den Rückblicken, die man im Buch immer mal wieder bekommt, schaffen das bei mir nicht. Das Geheimnis, welches Peter lange gehütet hat, wird auch relativ schnell aufgedeckt und hier fand ich es leider etwas vorhersehbar. Allerdings wurden die beiden Geschichten, die man im Buch findet, gut miteinander verbunden. Ich fand auch die Begegnungen im Buch etwas zu genau geplant. Es war immer ein wenig Glück dabei, dass Anne jemanden getroffen hat, der oder die ihr weiterhelfen konnte. Jedoch waren die Charaktere so verschieden und die Dialoge zwischen ihnen echt spannend, dass ich darüber hinwegsehen kann. Der Schreibstil war angenehm zu lesen und so hatte ich die etwas mehr als 400 Seiten auch innerhalb weniger Tage durch.
Das Buch war wirklich sehr schön zu lesen und ich kann es nur empfehlen. Vor allem die letzten Seiten haben mir wieder die Tränen in die Augen getrieben und waren ein perfekter Abschluss. Gerne würde ich natürlich jetzt wissen, wie es bei Anne weitergeht. So einige Details sind offengelassen worden. Aber dafür habe ich ja meine Fantasie und hoffe in dieser, dass sich für alle alles zum Guten wendet.