Von Camp Ritchie zum Campus
Als Guy Stern am 14. Januar 1922 in Hildesheim geboren wurde, war die Welt noch eine andere. Ein Krieg war gerade vorbei, ein anderer stand bevor. Heute, 100 Jahre später, blickt er auf ein Leben zurück, das unglaublicher nicht sein könnte: Geflohen vor der Judenverfolgung in Nazideutschland, kehrt er als Ritchie Boy – als Feindaufklärer der US-Army – 1944 nach Europa zurück, entlockt deutschen Kriegsgefangenen Informationen und trägt damit zum Sieg der Alliierten bei. Diese zwei kurzen Jahre, in denen er Persönlichkeiten wie Stefan Heym und Marlene Dietrich begegnet, formen den jungen Guy Stern. Eine glänzende Karriere als weltweit renommierter Germanist folgt.
Als letzte Stimme der Ritchie Boys lässt Guy Stern nun in seiner Autobiographie jene Ereignisse und ein ganzes Jahrhundert wieder lebendig werden.
Als Guy Stern am 14. Januar 1922 in Hildesheim geboren wurde, war die Welt noch eine andere. Ein Krieg war gerade vorbei, ein anderer stand bevor. Heute, 100 Jahre später, blickt er auf ein Leben zurück, das unglaublicher nicht sein könnte: Geflohen vor der Judenverfolgung in Nazideutschland, kehrt er als Ritchie Boy – als Feindaufklärer der US-Army – 1944 nach Europa zurück, entlockt deutschen Kriegsgefangenen Informationen und trägt damit zum Sieg der Alliierten bei. Diese zwei kurzen Jahre, in denen er Persönlichkeiten wie Stefan Heym und Marlene Dietrich begegnet, formen den jungen Guy Stern. Eine glänzende Karriere als weltweit renommierter Germanist folgt.
Als letzte Stimme der Ritchie Boys lässt Guy Stern nun in seiner Autobiographie jene Ereignisse und ein ganzes Jahrhundert wieder lebendig werden.
Perlentaucher-Notiz zur Dlf Kultur-Rezension
Marko Martin hält Guy Sterns Memoiren für ein eindringliches Stück Erinnerungsliteratur von einem der wenigen noch lebenden Zeitzeugen von Krieg, Emigration, Exil. Sterns "Ausnahmebiografie" besteht für Martin u. a. darin, dass der Autor, 1937 in die USA emigriert, dort wie kein zweiter das Thema Exil akademisch aufarbeitete. So auch in diesem Buch, das laut Martin dankenswerterweise auf Altersweisheit verzichtet und aufs Konkrete zielt. Wenn Stern menschenfreundlich und gewitzt von seiner Militärzeit, der Landung in der Normandie und von Begegnungen mit Stefan Heym und Marlene Dietrich berichtet, nicht schwadroniert, ist der Rezensent ganz Ohr.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Die außergewöhnliche Autobiographie eines bedeutenden, die amerikanische Germanistik prägenden Erforschers der deutschen Exilliteratur schildert eindringlich ein Schicksal, das man sich nicht ausdenken kann.« Jahrbuch für Kommunikationsgeschichte 20231019