Die Familie ist ein Hort der Liebe, Geborgenheit und Zärtlichkeit. Wir alle sehnen uns nach diesem Flucht- und Orientierungspunkt, der unsere persönliche Welt zusammenhält und schön macht. Das wichtigste Bindeglied der Familie ist Mami. In diesen herzenswarmen Romanen wird davon mit meisterhafter Einfühlung erzählt. Die Romanreihe Mami setzt einen unerschütterlichen Wert der Liebe, begeistert die Menschen und lässt sie in unruhigen Zeiten Mut und Hoffnung schöpfen. Kinderglück und Elternfreuden sind durch nichts auf der Welt zu ersetzen. Genau davon kündet Mami. Jennys Zahnlücke war nicht zu übersehen. Stolz die Schultüte im Arm, den nagelneuen Ranzen auf dem Rücken, der beinahe größer war als sie selbst und die neuen Schuhe an den Füßen, stand sie vorn in der ersten Reihe und grinste wie ein kleines Honigkuchenpferdchen in die Kamera. Ihre neuen Klassenkameraden standen ihr allerdings in nichts nach. Zahnlückig grinsten sie in die Linse, den meisten fehlten die Schneidezähne, stolz darauf, nun endlich zu den Großen zu gehören, die in die Schule gehen durften. Wie lange diese Freude anhielt? Nach Nina Webers eigenen Erfahrungen höchstens ein halbes Jahr. Jedenfalls war das bei ihr so gewesen. Mit jedem neuen Tag hatte ihre Begeisterung nachgelassen und war schließlich in puren Haß umgeschlagen. Daß sie trotzdem das Gymnasium geschafft und ein passables Abitur gebaut hatte, erschien ihr heute noch wie ein Wunder. Der Fotograf schoß ein weiteres Bild. Jenny schubste den Jungen neben sich unsanft zur Seite und machte sich so richtig breit, damit man sie auf dem Foto später nicht übersehen konnte. Der Junge drängelte sich daraufhin wieder in den Vordergrund, wofür er von Jenny mit einem ordentlichen Tritt auf den Fuß belohnt wurde. Im Nu war eine kräftige Rangelei im Gange, die von der Lehrerin beendet wurde, die wie eine aufgeregte Henne um die Erstkläßler herumflatterte. »Aber, aber«, versuchte sie, die beiden Kampfhähne zu beruhigen. »Ihr werdet euch doch nicht an eurem ersten Schultag streiten.« »Ja, dachte Nina spöttisch, dazu habt ihr doch noch während des ganzen Schuljahres Zeit. Die beiden Kinder blickten sich an wie zwei kleine Hunde,