Der Tod ihres Vaters und die Untreue ihres Verlobten am Junggesellenabend sind die Auslöser, die Lena, Tochter aus reichem Elternhaus, die Hochzeit absagen und von Madrid nach Buenos Aires fliehen lassen. Die recht unüberlegte Aktion bringt ihr schon in den ersten Stunden Ärger ein, während der
Taxifahrt vom Flughafen in die Stadt wird Lena all ihr Geld nebst Hab und Gut geraubt. Völlig abgebrannt…mehrDer Tod ihres Vaters und die Untreue ihres Verlobten am Junggesellenabend sind die Auslöser, die Lena, Tochter aus reichem Elternhaus, die Hochzeit absagen und von Madrid nach Buenos Aires fliehen lassen. Die recht unüberlegte Aktion bringt ihr schon in den ersten Stunden Ärger ein, während der Taxifahrt vom Flughafen in die Stadt wird Lena all ihr Geld nebst Hab und Gut geraubt. Völlig abgebrannt irrt sie durch Buenos Aires und steht mit einem Mal vor einem wunderschönen Fenstergemälde, welches das „Café am Ende der Welt“ ziert. Der Besitzer des Cafés, Alejandro Lagar, will die junge Frau so schnell wie möglich wieder loswerden, die sich erst ein Essen erschlichen hat und dann anbietet, gegen Unterkunft und Verpflegung das alte Haus nebst Gemälde zu restaurieren. Aber Lena bleibt hartnäckig und erweicht Alejandros verschlossenes Herz. Er engagiert sie als Kellnerin und gibt ihr ein kleines Zimmer, schon nach wenigen Wochen sind nicht nur die Besucher des Cafés, sondern auch Alejandro Lenas offenem Wesen verfallen. Doch dann erhält Alejandro ein Einschreiben, das es in sich hat…
Rita Morrigan hat mit „Wir treffen uns am Ende der Welt“ einen Liebesroman vor südamerikanischer Kulisse vorgelegt, der kurzweilige und unterhaltsame Lesestunden beschert. Der locker-flüssige Erzählstil lässt den Leser schnell an Lenas Seite schlüpfen und sie auf ihrer abenteuerlichen Reise begleiten, währenddessen ihre Gedanken- und Gefühlswelt offen vor ihm liegen. In diesem Buch geht es hauptsächlich um das Thema Liebe und die unterschiedlichen Arten davon. Da gibt es die Liebe zur Familie, zu Freunden, aber auch die Liebe zwischen Mann und Frau, die so stark ist, dass man ohne den anderen nicht mehr leben möchte. Lena kennt dieses Gefühl noch nicht und lernt durch neue Bekanntschaften, die Erinnerungen einer alten Dame, den Erzählungen von Alejandro und vor allem durch das immer näher kommen zu ihm die Liebe von vielen neuen Seiten kennen. Die Geschichte hat allerdings auch so ihre kleinen Schönheitsfehler, denn eine 22-jährige Frau hat mit Sicherheit kein abgeschlossenes Jurastudium. Und auch der gutgemeinte Gedanke, mit dem geerbten Vermögen jemandes Grundlage zu retten, ist zwar ehrenwert, aber auch irgendwie klischeebehaftet, zumal sie sich nicht einmal um das Unternehmen kümmert.
Die Charaktere sind nicht tiefgründig, dafür liebevoll gestrickt und bieten eine bunte und skurrile Vielfalt, die den Leser fasziniert und denen er gerne während der Handlung folgt. Lena ist eine Frau, die noch romantische Träume hat. Zudem ist sie ein wenig kopflos und handelt erst, bevor sie denkt. Sie ist fröhlich und offen, was ihr schnell die Herzen der Menschen zufliegen lässt, denen sie begegnet. Alejandro ist ein sturer Mann, der nicht viel spricht, meist schlecht gelaunt ist und recht ungewöhnlich mit seinen Gästen umspringt. Doch er hat auch eine andere Seite, denn er ist hilfsbereit, selbstlos und hat schon so einiges mitgemacht. Hilde ist eine alte Dame, die früher einmal eine berühmte Schauspielerin war. Nun leidet sie an Demenz, ihre Geschichten stammen aus einem Gemisch aus Realität und Träumerei. Bukowski und Goldstein sind zwei alte Herren, die jeden Tag im Café auftauchen und mit ihrem Charme, aber auch mit ihren etwas anderen Keksen auf sich aufmerksam machen. Aurora wird schnell zu Lenas Freundin, sie ist herzlich offen und außergewöhnlich. Gerade die Nebendarsteller retten die Handlung immer wieder durch ihre liebenswerten Auftritte.
„Wir treffen uns am Ende der Welt“ ist keine besondere Geschichte, sie lebt vor allem durch ihre Darsteller, die genügend Romantik transportieren, so dass es doch ein kurzweiliges und gefühlsbetontes Lesevergnügen wird.