»Weil wir jüdisch waren, hatten wir keinen Wert. Man konnte uns demütigen, verängstigen, uns wehtun. Und man hatte das Recht dazu, so als hätten wir es verdient.«
Die passenden Worte, geschweige denn überhaupt welche zu finden, fällt manchmal nicht leicht. Dieses Buch stellt so eine Situation
dar.
Rachel Jedinak nimmt uns mit auf eine persönliche Reise in ihre eigene Kindheit in Paris. Sie…mehr»Weil wir jüdisch waren, hatten wir keinen Wert. Man konnte uns demütigen, verängstigen, uns wehtun. Und man hatte das Recht dazu, so als hätten wir es verdient.«
Die passenden Worte, geschweige denn überhaupt welche zu finden, fällt manchmal nicht leicht. Dieses Buch stellt so eine Situation dar.
Rachel Jedinak nimmt uns mit auf eine persönliche Reise in ihre eigene Kindheit in Paris. Sie schildert, wie die Deportationen begannen, wie ihr Leben davon beeinflusst wurde und dieses nicht nur einmal am seidenen Faden hing. Der Alltag, der plötzlich keiner mehr ist. Vielmehr beherrscht von nun an Angst die ganze Familie. Auch wenn sie, wie ihre Eltern, keine praktizierenden Juden waren, überschattete sie ihr Jüdischsein auf einmal vollkommen. Ohne den abwertenden gelben Stern durften sie nicht mehr aus dem Haus, doch dieser führte dazu, dass sich andere von ihnen abgrenzten.
Als die Massenverhaftungen begannen, konnte sie, da ihre Mutter sie wegschickte, mit ihrer älteren Schwester entkommen. Ihren Eltern gelang dies nicht und diese mussten ihr Leben in deutschen Vernichtungslagern lassen.
Dabei wollte sie, wie unzählige andere Menschen, ausschließlich weiterhin in Frieden leben, immerhin waren viele von ihnen, wie der Titel so prägnant und schonungslos offenbart, nur Kinder.
Lange schwieg die Autorin über ihr Schicksal als jüdisches Kind und erst als ihr Enkel sie aufforderte, doch darüber zu sprechen, um dieses mit anderen zu teilen, fing sie damit an. Ebenfalls setzt sie sich für Gedenktafeln ein, welche die Massenverhaftungen unzähliger Kinder nicht vergessen lassen, sondern allgegenwärtig als Erinnerung sowie als Warnung dienen.
Meiner Ansicht nach kann es nicht genug Bücher über Leidtragende des NS-Regimes geben und selbst wenn sich manche Geschichten ähneln mögen, ist jede Erzählung wert gehört zu werden, denn niemals dürfen diese vergessen oder relativiert werden!