1959 wurden vom kommunistischen Militärgericht Kronstadt (Bra?ov, Rumänien) fünf Schriftsteller der deutschen Minderheit wegen 'Unterwühlung der Staatsordnung' zu insgesamt 95 Jahren Haft verurteilt. Das Urteil erschütterte das gesamte Land. Voruntersuchungen und Verfahren boten nach 1989/90 wiederholten Anlass zu wissenschaftlichen Veröffentlichungen. Unter ihnen nimmt dieses Buch einen besonderen Platz ein. Am Beispiel eines der Verurteilten, Hans Bergel, und dessen politisch doppeldeutiger, gegen das Terrorregime gerichteten Erzählung 'Fürst und Lautenschläger' (Bukarest, 1957) exemplifiziert der Autor das Vorgehen eines Justizapparates, dem es nicht um Wahrheitsfindung ging, sondern um die Vernichtung des Regime-gegners. Dass die Angeklagten die Freiheit jenseits der ideologischen Grenze zu ihrem Anliegen gemacht hatten, konnte nicht hingenommen werden. Sven Pauling wurde 1986 in Oldenburg geboren. Seit 2006 studiert er in Bremen und Cluj-Napoca Geschichtswissenschaft, Germanistik und Erziehungswissenschaft. Seine Forschungsschwerpunkte liegen im Spannungsfeld von Kunst und Politik, der geographischen Region Südosteuropas sowie der Rezeption von Geschichte in der Öffentlichkeit.
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