Der Balkan ist die Region in Europa mit den meisten ethnischen, konfessionellen und sprachlichen Minderheiten. Seien es die Torbeschen im Südwesten Mazedoniens, die zum Islam konvertierten Pomaken in Nordgriechenland oder die christlichen Aromunen - wie kaum ein anderer kennt sie Cyrill Stieger, langjähriger Korrespondent der Neuen Zürcher Zeitung. Er hat mit Nachkommen der Vlachen in Istrien gesprochen und sich mit Vertretern der Goranci im albanisch-mazedonischen Grenzgebiet unterhalten, und er fand auf seiner Reise durch Mittel- und Osteuropa eine faszinierende, aber vom Verschwinden bedrohte Welt.
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Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 07.10.2017Als Muslim ins Bett gehen, als Bosniake aufstehen
Identität ist eine Zuschreibung: Cyrill Stieger zieht die Bilanz seiner jahrzehntelangen Beschäftigung mit den Minderheiten des Balkans.
Von Michael Martens
Die Bosniaken wurden an einem Montag erfunden. Am 27. September 1993 kamen im kriegsbeschädigten Hotel "Holiday Inn", mitten im von den serbischen Truppen des Generals Ratko Mladic belagerten Sarajevo, 352 Personen zusammen, die politische und intellektuelle Elite der bosnischen Muslime, um über die Zukunft des Landes zu beraten. Es ging auch darum, wer die bosnischen Muslime sein wollten - und Fragen nach der nationalen Identität sind in Bosnien-Hercegovina stets heikel.
Der aus Sarajevo gebürtige Schriftsteller Miljenko Jergovic brachte das auf den Punkt, als er schrieb, seine Identität setze sich vor allem aus dem zusammen, was er nicht sei: "Indem wir mit dem, was wir sind, unseren Frieden gemacht haben, und indem wir auch den Sinn dessen in uns tragen, was wir nicht sind, stellen wir Identitäten dar, die man nicht mit einem Wort definieren kann, nicht mit einem Reisepass, einem Personalausweis, einem Passierschein. Der Pöbel definiert sich über Wappen, Flagge und Namen (letzterer wird auch gern skandiert) - und uns bleiben nur lange und diffuse Erklärungen."
Als die Osmanen 1878 nach gut vier Jahrhunderten aus Bosnien abzogen und ein habsburgisches Interregnum begann, wussten viele bosnische Muslime zwar nicht, was sie sein wollten, aber genau, was sie nicht sein wollten: Serben oder Kroaten, denn das waren orthodoxe respektive katholische Christen. Trotzdem hat man Bosniens slawischen Muslimen im ersten und im zweiten Jugoslawien stets vorschreiben wollen, was sie zu sein hatten. Bei der Volkszählung von 1948 galten sie als "Muslime ohne Volkstumsbekenntnis", 1953 wurde für sie die Kategorie "Jugoslawen ohne Volkstumsbekenntnis" geschaffen, 1961 konnten sie sich als "Muslime im Sinne einer ethnischen Zugehörigkeit" deklarieren, 1971 als "Muslime im Sinne einer Nation".
In der jugoslawischen Verfassung von 1974 wurden Bosniens Muslime dann nach Serben, Kroaten, Slowenen, Mazedoniern und Montenegrinern als sechste staatstragende Nation Jugoslawiens anerkannt, doch hatte die Definition von "Muslimen im Sinne einer Nation" ihre Tücken. Das galt nicht zuletzt für jene dieser Kategorie zugerechneten Bürger, die Atheisten waren oder ihre Religion allenfalls aus Traditionspflege praktizierten. Wie sollte ein Atheist gleichzeitig "Muslim im Sinne einer Nation" sein?
Stieger verwendet dafür den paradoxen Begriff von "nichtmuslimischen Muslimen". Er hat ein kluges Buch über Identitäten geschrieben, dessen Titel ein treffendes Zitat eines seiner Gesprächspartner ist: "Wir wissen selbst nicht mehr, wer wir sind." Stieger geht es um nationale oder konfessionelle Selbstwahrnehmungen und Zuschreibungen, um kollektive Identitäten und deren Wandel. Der pensionierte Redakteur der "Neuen Zürcher Zeitung" schildert das am Beispiel vergessener Minderheiten auf dem Balkan, wie es im Untertitel seines Buches heißt. Er hat sich über Dekaden hinweg immer wieder mit Torbeschen, Pomaken, Aromunen, Istrorumänen, Uskoken und anderen Gruppen befasst, von denen die meisten Leser wohl erst durch sein Buch erfahren, dass es sie überhaupt gibt.
Insofern fällt das Kapitel über Bosnien etwas aus dem Rahmen, da die Bosniaken eigentlich keine Minderheit mehr sind, seit aus dem Zerfall Jugoslawiens der Staat Bosnien-Hercegovina hervorgegangen ist, in dem Muslime inzwischen die absolute Mehrheit der Bevölkerung stellen. Wie es dazu kam, dass die Bosniaken sich seit 1993 Bosniaken nennen, schildert Stieger eindrücklich. Zwar wurde die Bezeichnung "Bosniaken" für Bosniens Muslime schon zu osmanischen Zeiten verwendet, doch hatte sie nur regionale Bedeutung, keine ethnische oder nationale.
Immer sei den bosnischen Muslimen gesagt worden, sie dürften keine Bosniaken sein, da durch den Namen ihr Anspruch auf ganz Bosnien zum Ausdruck komme - in dem aber auch Serben und Kroaten leben, zitiert Stieger einen der Delegierten der Konferenz von 1993. Der sagte auch: "Doch die Bosniaken haben ein Recht auf das Land, in dem sie leben." Dieser Satz verdeutlicht, dass die Umbenennung der bosnischen Muslime in Bosniaken auch einen territorialen Machtanspruch zum Ausdruck bringen sollte. Der Beschluss wurde über Nacht gefasst und hat sich rasch durchgesetzt. Bosniens Muslime Bosniaken zu nennen, ist heute gängig. "Wir schliefen als Muslime ein, und wachten als Bosniaken auf", hat ein bosnischer Journalist über die Entscheidung von 1993 geschrieben.
Um identitäre Windungen und Wendungen zu verstehen, bereist Stieger noch die abgelegensten Zipfel und Wipfel des Balkans, spricht mit Opfern der brutalen Versuche Bulgariens, die slawisch-muslimischen Pomaken zu christianisieren oder zu bulgarisieren, trifft auf die letzten Einwohner halbleerer Dörfer, beschreibt Identitäten, die nur noch wenige Träger haben, und Muttersprachen, die mit den letzten Müttern sterben. Nostalgisch ist sein Buch aber nicht, denn der Autor ist kein Vergangenheitssüchtiger - auch wenn man sich bei seiner Schilderung des legendären Moscopole, dem "aromunischen Jerusalem", von dem nur einige Ruinen in Albanien geblieben sind, eine Zeitmaschine wünscht, um die Stadt in alter Pracht zu sehen.
Stiegers Buch liefert Einsichten in das Funktionieren von Gesellschaften. Da wird beschrieben, wie Menschen mehrere Identitäten für sich reklamieren und jeweils dort einsetzen, wo sie die größten Vorteile davon haben. Von "multiplen und wechselnden Identitäten, deren Ränder unscharf sind", schreibt der Autor. "Auch können sich Eigendefinitionen von Ort zu Ort ändern, je nach Dorf auch von Person zu Person." Identitäten sind eben keine festen Größen oder gar "Schicksalsgemeinschaften", sondern veränderliche Zuschreibungen.
Dieses Buch handelt vom Balkan, weist aber über die Region hinaus, indem es allgemein beschreibt, wie Identitäten erfunden, manipuliert oder instrumentalisiert werden, von ihren Trägern ebenso wie von außen. Oft sind es die Minderheiten selbst, die sich je nach Notwendigkeit immer wieder neu erfinden, häufig aber auch Staaten, die ihnen vorschreiben wollen, was sie zu sein haben. Deutlich wird in dem Buch auch die Macht der Religion über die Identität, vor allem bei vielen der knapp sieben Millionen Balkan-Muslime.
"Auch wenn der Islam zunächst vor allem aus pragmatischen Gründen angenommen worden war, wurde er doch zu einem wichtigen Teil des Selbstverständnisses der slawischen Muslime", schreibt Stieger und schildert die Versuche christlicher Balkanstaaten, die slawischen Muslime nach dem Abzug der Osmanen zu rechristianisieren. Dass diese Versuche scheiterten, sei "höchstens für jene überraschend, die den Stellenwert des Islams unterschätzen", heißt es bei Stieger, der auch die Behauptung in Frage stellt, Integration, etwa von Arabern oder anderen muslimischen Migranten in Deutschland, sei vor allem eine Frage der Sprachkenntnis.
Cyrill Stieger: "Wir wissen nicht mehr, wer wir sind".
Vergessene Minderheiten auf dem Balkan.
Zsolnay Verlag, Wien 2017. 288 S., geb., 23,- [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Identität ist eine Zuschreibung: Cyrill Stieger zieht die Bilanz seiner jahrzehntelangen Beschäftigung mit den Minderheiten des Balkans.
Von Michael Martens
Die Bosniaken wurden an einem Montag erfunden. Am 27. September 1993 kamen im kriegsbeschädigten Hotel "Holiday Inn", mitten im von den serbischen Truppen des Generals Ratko Mladic belagerten Sarajevo, 352 Personen zusammen, die politische und intellektuelle Elite der bosnischen Muslime, um über die Zukunft des Landes zu beraten. Es ging auch darum, wer die bosnischen Muslime sein wollten - und Fragen nach der nationalen Identität sind in Bosnien-Hercegovina stets heikel.
Der aus Sarajevo gebürtige Schriftsteller Miljenko Jergovic brachte das auf den Punkt, als er schrieb, seine Identität setze sich vor allem aus dem zusammen, was er nicht sei: "Indem wir mit dem, was wir sind, unseren Frieden gemacht haben, und indem wir auch den Sinn dessen in uns tragen, was wir nicht sind, stellen wir Identitäten dar, die man nicht mit einem Wort definieren kann, nicht mit einem Reisepass, einem Personalausweis, einem Passierschein. Der Pöbel definiert sich über Wappen, Flagge und Namen (letzterer wird auch gern skandiert) - und uns bleiben nur lange und diffuse Erklärungen."
Als die Osmanen 1878 nach gut vier Jahrhunderten aus Bosnien abzogen und ein habsburgisches Interregnum begann, wussten viele bosnische Muslime zwar nicht, was sie sein wollten, aber genau, was sie nicht sein wollten: Serben oder Kroaten, denn das waren orthodoxe respektive katholische Christen. Trotzdem hat man Bosniens slawischen Muslimen im ersten und im zweiten Jugoslawien stets vorschreiben wollen, was sie zu sein hatten. Bei der Volkszählung von 1948 galten sie als "Muslime ohne Volkstumsbekenntnis", 1953 wurde für sie die Kategorie "Jugoslawen ohne Volkstumsbekenntnis" geschaffen, 1961 konnten sie sich als "Muslime im Sinne einer ethnischen Zugehörigkeit" deklarieren, 1971 als "Muslime im Sinne einer Nation".
In der jugoslawischen Verfassung von 1974 wurden Bosniens Muslime dann nach Serben, Kroaten, Slowenen, Mazedoniern und Montenegrinern als sechste staatstragende Nation Jugoslawiens anerkannt, doch hatte die Definition von "Muslimen im Sinne einer Nation" ihre Tücken. Das galt nicht zuletzt für jene dieser Kategorie zugerechneten Bürger, die Atheisten waren oder ihre Religion allenfalls aus Traditionspflege praktizierten. Wie sollte ein Atheist gleichzeitig "Muslim im Sinne einer Nation" sein?
Stieger verwendet dafür den paradoxen Begriff von "nichtmuslimischen Muslimen". Er hat ein kluges Buch über Identitäten geschrieben, dessen Titel ein treffendes Zitat eines seiner Gesprächspartner ist: "Wir wissen selbst nicht mehr, wer wir sind." Stieger geht es um nationale oder konfessionelle Selbstwahrnehmungen und Zuschreibungen, um kollektive Identitäten und deren Wandel. Der pensionierte Redakteur der "Neuen Zürcher Zeitung" schildert das am Beispiel vergessener Minderheiten auf dem Balkan, wie es im Untertitel seines Buches heißt. Er hat sich über Dekaden hinweg immer wieder mit Torbeschen, Pomaken, Aromunen, Istrorumänen, Uskoken und anderen Gruppen befasst, von denen die meisten Leser wohl erst durch sein Buch erfahren, dass es sie überhaupt gibt.
Insofern fällt das Kapitel über Bosnien etwas aus dem Rahmen, da die Bosniaken eigentlich keine Minderheit mehr sind, seit aus dem Zerfall Jugoslawiens der Staat Bosnien-Hercegovina hervorgegangen ist, in dem Muslime inzwischen die absolute Mehrheit der Bevölkerung stellen. Wie es dazu kam, dass die Bosniaken sich seit 1993 Bosniaken nennen, schildert Stieger eindrücklich. Zwar wurde die Bezeichnung "Bosniaken" für Bosniens Muslime schon zu osmanischen Zeiten verwendet, doch hatte sie nur regionale Bedeutung, keine ethnische oder nationale.
Immer sei den bosnischen Muslimen gesagt worden, sie dürften keine Bosniaken sein, da durch den Namen ihr Anspruch auf ganz Bosnien zum Ausdruck komme - in dem aber auch Serben und Kroaten leben, zitiert Stieger einen der Delegierten der Konferenz von 1993. Der sagte auch: "Doch die Bosniaken haben ein Recht auf das Land, in dem sie leben." Dieser Satz verdeutlicht, dass die Umbenennung der bosnischen Muslime in Bosniaken auch einen territorialen Machtanspruch zum Ausdruck bringen sollte. Der Beschluss wurde über Nacht gefasst und hat sich rasch durchgesetzt. Bosniens Muslime Bosniaken zu nennen, ist heute gängig. "Wir schliefen als Muslime ein, und wachten als Bosniaken auf", hat ein bosnischer Journalist über die Entscheidung von 1993 geschrieben.
Um identitäre Windungen und Wendungen zu verstehen, bereist Stieger noch die abgelegensten Zipfel und Wipfel des Balkans, spricht mit Opfern der brutalen Versuche Bulgariens, die slawisch-muslimischen Pomaken zu christianisieren oder zu bulgarisieren, trifft auf die letzten Einwohner halbleerer Dörfer, beschreibt Identitäten, die nur noch wenige Träger haben, und Muttersprachen, die mit den letzten Müttern sterben. Nostalgisch ist sein Buch aber nicht, denn der Autor ist kein Vergangenheitssüchtiger - auch wenn man sich bei seiner Schilderung des legendären Moscopole, dem "aromunischen Jerusalem", von dem nur einige Ruinen in Albanien geblieben sind, eine Zeitmaschine wünscht, um die Stadt in alter Pracht zu sehen.
Stiegers Buch liefert Einsichten in das Funktionieren von Gesellschaften. Da wird beschrieben, wie Menschen mehrere Identitäten für sich reklamieren und jeweils dort einsetzen, wo sie die größten Vorteile davon haben. Von "multiplen und wechselnden Identitäten, deren Ränder unscharf sind", schreibt der Autor. "Auch können sich Eigendefinitionen von Ort zu Ort ändern, je nach Dorf auch von Person zu Person." Identitäten sind eben keine festen Größen oder gar "Schicksalsgemeinschaften", sondern veränderliche Zuschreibungen.
Dieses Buch handelt vom Balkan, weist aber über die Region hinaus, indem es allgemein beschreibt, wie Identitäten erfunden, manipuliert oder instrumentalisiert werden, von ihren Trägern ebenso wie von außen. Oft sind es die Minderheiten selbst, die sich je nach Notwendigkeit immer wieder neu erfinden, häufig aber auch Staaten, die ihnen vorschreiben wollen, was sie zu sein haben. Deutlich wird in dem Buch auch die Macht der Religion über die Identität, vor allem bei vielen der knapp sieben Millionen Balkan-Muslime.
"Auch wenn der Islam zunächst vor allem aus pragmatischen Gründen angenommen worden war, wurde er doch zu einem wichtigen Teil des Selbstverständnisses der slawischen Muslime", schreibt Stieger und schildert die Versuche christlicher Balkanstaaten, die slawischen Muslime nach dem Abzug der Osmanen zu rechristianisieren. Dass diese Versuche scheiterten, sei "höchstens für jene überraschend, die den Stellenwert des Islams unterschätzen", heißt es bei Stieger, der auch die Behauptung in Frage stellt, Integration, etwa von Arabern oder anderen muslimischen Migranten in Deutschland, sei vor allem eine Frage der Sprachkenntnis.
Cyrill Stieger: "Wir wissen nicht mehr, wer wir sind".
Vergessene Minderheiten auf dem Balkan.
Zsolnay Verlag, Wien 2017. 288 S., geb., 23,- [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
"Es ist eine ferne und fremde Welt, die uns der detailverliebte Autor mit politischen Analysen und historischen Abhandlungen, mit Reportagen und vielen Gesprächen näherbringt." Enver Robelli, Tages-Anzeiger, 23.09.17
"In diesem schier ausweglosen, freilich faszinierenden Labyrinth erweist sich Stieger als ein sicherer und kundiger Führer." Andreas Oplatka, NZZ Bücher am Sonntag, 24.09.17
"Stieger hat ein kluges Buch über Identitäten geschrieben, dessen Titel ein treffendes Zitat eines seiner Gesprächspartner ist: Wir wissen nicht mehr, wer wir sind. (...) Cyrill Stiegers Buch liefert Einsichten in das Funktionieren von Gesellschaften." Michael Martens, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 07.10.17
"In diesem schier ausweglosen, freilich faszinierenden Labyrinth erweist sich Stieger als ein sicherer und kundiger Führer." Andreas Oplatka, NZZ Bücher am Sonntag, 24.09.17
"Stieger hat ein kluges Buch über Identitäten geschrieben, dessen Titel ein treffendes Zitat eines seiner Gesprächspartner ist: Wir wissen nicht mehr, wer wir sind. (...) Cyrill Stiegers Buch liefert Einsichten in das Funktionieren von Gesellschaften." Michael Martens, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 07.10.17