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Wirklichkeit und Raum in Christian Petzolds Film
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Studienarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Filmwissenschaft, Note: 1, Universität Wien (Theater-, Film- und Medienwissenschaft), Veranstaltung: „Berliner Schule - Haltungen zur Wirklichkeit“ , Sprache: Deutsch, Abstract: Das Kino Christian Petzolds scheint - neben wenigen Ausnahmen - innerhalb der deutschen Film- und Fernsehlandschaft einen visuellen Sonderstatus zu halten. Gerade ihm und den Filmemachern, die zur Berliner Schule gezählt werden, gelingt es immer wieder, die festgefahrenen Bilderwelten des konventionellen deutschen Films der späten 1990er und 2000er Jahre in immer neuen…mehr

Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Filmwissenschaft, Note: 1, Universität Wien (Theater-, Film- und Medienwissenschaft), Veranstaltung: „Berliner Schule - Haltungen zur Wirklichkeit“ , Sprache: Deutsch, Abstract: Das Kino Christian Petzolds scheint - neben wenigen Ausnahmen - innerhalb der deutschen Film- und Fernsehlandschaft einen visuellen Sonderstatus zu halten. Gerade ihm und den Filmemachern, die zur Berliner Schule gezählt werden, gelingt es immer wieder, die festgefahrenen Bilderwelten des konventionellen deutschen Films der späten 1990er und 2000er Jahre in immer neuen Ausformungen konsequent aufzureißen und damit der entmündigenden Serviceleistung einer klassischen synchronischen und reihenhaften Sensationsbild- und Unterhaltungsmaschinerie entgegenzuhalten. In diesen Filmen dominieren Langsamkeit und Genauigkeit das alltägliche Geschehen. Und man könnte auch sagen: Hier im Kino der Berliner Schule gibt es eine nachhaltige Bilderwelt, die insbesondere auch mit dem Unsichtbaren zu arbeiten weiß. Auch auf narrativer Ebene findet sich derlei Innovatives, wenn Geschichte und Politik, wie in Christian Petzolds Die innere Sicherheit , weitergedacht, transformiert und über Neuland aus Wiesen, Wälder, Straßen und Häuser ins Private getragen wird. Dort kann sie einer unmittelbaren Erfahrung ausgesetzt werden, die auf das tatsächliche, reale Erleben des Individuums in Raum und Zeit rekurriert, und somit produktiv gemacht werden kann. Durch das Fragmentarische, sowohl der Zeichenmaterie, wie auch der repräsentierten Inhalte, reflektiert Petzold mit seinem Film die Heterogenität von Wirklichkeit in ganzheitlicher Weise. Im Rahmen dieser Arbeit soll untersucht werden, wie in Petzolds Die innere Sicherheit Geschichte, beziehungsweise ein Geschichtsbewusstsein, konstruiert wird, dass – so die Arbeitshypothese - die interaktive Beziehung zwischen Konzeption und Wirklichkeit, zwischen Bewusstsein und Handlung und nicht die kausale Reihung von Ereignissen der Vergangenheit verfolgt. Es wird der Annahme nachgegangen, wie Petzold Verweise auf eine historische Wirklichkeit streut, um sie gleichsam prismatisch zu brechen und damit Geschichte als kollektives Wirklichkeitsbild produktiv zu öffnen, indem die erlebte Wirklichkeit auf der Leinwand mit der eigenen Erfahrung in einen gleichberechtigten Dialog tritt.
Autorenporträt
Thilo Fischer (Dramaturg und Autor) Geboren 1987, lebt in Berlin und arbeitet als Dramaturg, Produktionsleiter und Autor. Er studierte Theater-, Film und Medienwissenschaft in Wien und schloss 2013 mit Diplom mit Auszeichnung ab. Von 2013 bis 2017 als Dramaturg und Dramaturgieassistent an der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz. Zusammenarbeit mit Paul McCarthy, Ragnar Kjartansson, Henning Nass und Frank Castorf sowie für Wiener Burgtheater, Maxim-Gorki-Theater und in der freien Szene (u.a. für Fonds Darstellende Künste). 2018/2019 Zusammenarbeit mit Ilya Khrzhanovsky als Head of Directors für dessen Berlin- bzw. Paris-Weltpremiere seiner DAU-Kunstinstallation.