Masterarbeit aus dem Jahr 2020 im Fachbereich Gesundheit - Public Health, Note: 1,0, Medizinische Hochschule Hannover (Institut für Epidemiologie, Sozialmedizin und Gesundheitssystemforschung), Sprache: Deutsch, Abstract: In der Arbeit geht es um die Wirkung von Selbstmanagement-Programmen für Menschen mit chronischer Erkrankung am Beispiel der INSEA Gesund und aktiv leben-Kurse. Dabei werden folgende Fragen gestellt: Haben Selbstmanagementkurse eine langfristige (>1 Jahr) Wirkung auf Selbstwirksamkeit, Selbstmanagementfähigkeit, Lebensqualität und Gesundheitszustand? Zeigen sich für Subgruppen, die auf Grundlage von sozidemographischen und Persönlichkeitsmerkmalen gebildet werden, unterschiedliche Ergebnisse? Stehen diese Merkmale in Zusammenhang mit Veränderungen des Selbstmanagements und der Selbstwirksamkeit? Die Prävalenz von chronischen Erkrankungen ist in den letzten Jahren angestiegen und gehört zu einer der größten Herausforderungen des Gesundheitssystems. Aufgrund der vermehrten Inanspruchnahme von medizinischen und pflegerischen Leistungen und den damit einhergehenden direkten und indirekten Kosten, haben sie eine große Bedeutung für die Gesellschaft. Menschen mit chronischen Erkrankungen und auch ihre Angehörigen sind mit vielfältigen Herausforderungen konfrontiert – dem Umgang mit der Erkrankung, Organisation von Arztbesuchen und Medikation, aber auch die Bewältigung des Alltags mit möglichen Einschränkungen. Die Fähigkeit zum Selbstmanagement und eine gute Selbstwirksamkeit können Menschen helfen, mit diesen Herausforderungen umzugehen. Das Kursprogramm Gesund und aktiv leben von INSEA, das auf Basis des evidenz-basierten Konzepts CDSMP aus den USA durchgeführt wird, setzt an der Förderung dieser Kompetenzen an. Internationale Studien zu dem Konzept haben bereits gezeigt, dass Teilnehmende langfristig profitieren und auch Gesundheitskosten gesenkt werden können. Für Deutschland liegen ebenfalls positive Ergebnisse für den Zeitraum von 6 Monaten nach Kursabschluss, besonders bezogen auf die Selbstmanagementfähigkeiten, vor (t2). Die nach Abschluss des Kurses erzielten Verbesserungen der Selbstwirksamkeit hingegen bleiben im Verlauf der sechs Monate nach Kursabschluss nicht stabil, fallen jedoch auch nicht wieder auf das Niveau von Kursbeginn ab. Längerfristige Evaluationen fehlen bislang.