Der Jugendstil stellt eine Kunstströmung an der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert dar, welche vor allem im deutschsprachigen Raum breiten Niederschlag fand und auch auf die Wirtschafts- und Industriearchitektur ihren Einfluss auszuüben vermochte. Die Jugendstilfabrik galt mancherorts als architektonische Alternative zum „Industrieschloss“ mit seiner meist strengen historistischen Konzeption, wobei neben der charakteristischen geschwungenen Form insbesondere innovative Baustoffe wie Beton, Eisen, Glas oder Aluminium ihre Verwendung fanden. Das im Jugendstil gestaltete Wasserkraftwerk fiel weniger durch seine optische Wirkung als durch seinen Versuch einer optimalen baulichen Integration in den Naturraum auf. Die Jugendstilbrücke schließlich besaß zumeist eine eher schlichte, auf höchstmögliche Funktionalität ausgerichtete Form, deren Ornamentik vornehmlich aus floralen Elementen, bogen-förmigen Komponenten und Reliefs bestand. Die Monografie widmet sich jenen wirtschaftlichen Bauwerken Österreichs, welche mit mehr oder weniger hoher Intensität in der Formensprache des Jugendstils errichtet wurden und die architektonische Landschaft bis zum heutigen Tage prägen. Für jedes hier beschriebene Objekt gelangen neben dem historischen Werdegang eine detaillierte Abhandlung der Architektur und industriearchäologische Wertanalyse zur Darstellung. Die aus der Untersuchung gewonnenen Erkenntnisse werden einer abschließenden Diskussion zugeführt.