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Die technologische Revolution des Internets, ihre epochale Bedeutung für die Wirtschaft und ihre ethische Bewältigung sind das Thema dieses Buches. Seine Beiträge zum Verstehen des Internets reichen von der Frage der Umwälzung oder gar Abschaffung der Eigentumsrechte durch die Allzugänglichkeit und Nicht-Rivalität des "Konsums" von Information im Internet bis zu Fragen der Rückwirkungen des Internets auf den Begriff der Person. Der Wirtschaftsethik der Electronic Economy in den Bereichen Produktion und Arbeitswelt, Konsum und in der Handhabung von Vertrauen und Vertrauensmißbrauch widmen sich…mehr

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Produktbeschreibung
Die technologische Revolution des Internets, ihre epochale Bedeutung für die Wirtschaft und ihre ethische Bewältigung sind das Thema dieses Buches. Seine Beiträge zum Verstehen des Internets reichen von der Frage der Umwälzung oder gar Abschaffung der Eigentumsrechte durch die Allzugänglichkeit und Nicht-Rivalität des "Konsums" von Information im Internet bis zu Fragen der Rückwirkungen des Internets auf den Begriff der Person. Der Wirtschaftsethik der Electronic Economy in den Bereichen Produktion und Arbeitswelt, Konsum und in der Handhabung von Vertrauen und Vertrauensmißbrauch widmen sich die im engeren Sinne wirtschaftsethischen Beiträge. Die Fragen nach der Zukunft der Konsumgesellschaft unter den Bedingungen des Internets untersuchen Beiträge, die den institutionellen Wandlungen der Gesellschaft und der Unternehmen nachgehen, die durch das Internet notwendig werden. Der Leser erhält eine umfassende Analyse der ethischen, gesellschaftlichen und technologischen Probleme der e-economy.

Dieser Download kann aus rechtlichen Gründen nur mit Rechnungsadresse in A, B, BG, CY, CZ, D, DK, EW, E, FIN, F, GR, HR, H, IRL, I, LT, L, LR, M, NL, PL, P, R, S, SLO, SK ausgeliefert werden.

Autorenporträt
Dr. Christoph Hubig ist Professor für Philosophie der wissenschaftlich-technischen Kultur an der Technischen Universität Darmstadt.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 23.06.2003

Die digitale Revolution unter der Lupe der Wissenschaft
Drei Bücher zu Erscheinungsformen, Folgen und Perspektiven der Neuen Ökonomie

Henning Klodt et al.: Die Neue Ökonomie. Erscheinungsformen, Ursachen und Auswirkungen. Springer-Verlag, Berlin 2003, 243 Seiten, 64,95 Euro.

Horst Siebert (Herausgeber): Economic Policy Issues of the New Economy. Springer-Verlag, Berlin 2002, 249 Seiten, 69,95 Euro.

Peter Fischer/Christoph Hubig/Peter Koslowski (Herausgeber): Wirtschaftsethische Fragen der E-Economy. Physica-Verlag, Heidelberg 2003, 432 Seiten, 69,95 Euro.

Typisch Wissenschaft, mag man sich denken: Da hat Otto Normalanleger die Neue Ökonomie in Geist und Portfolio abgehakt, und nun kommen die wissenschaftlichen Sammelbände daher, in denen etwas aufgearbeitet werden soll, an das wir doch eigentlich gar nicht mehr erinnert werden wollen. Brauchen wir jetzt noch Symposien, Sammelbände und Studien zur Neuen Ökonomie?

Ja, sagen die Ökonomen. Sie glauben, daß man diese Studien nicht nur braucht, um neue Forschungsgelder einzusammeln, nein, sie setzen vielmehr auf die lange Frist: Die digitale Revolution habe bereits zu schleichenden Umwälzungen geführt, verändere die Welt in diesem Moment und werde sie in den kommenden Jahren noch viel mehr auf den Kopf stellen. Das sei Herausforderung genug für die Politik, die dabei selbstverständlich der Hilfe der Wissenschaft bedürfe - auch wenn diese Hilfe nicht immer willkommen ist. Abstrahiert man von den Börsenexzessen des Jahres 2000 und dessen Internet-Pleiten, die man als eine Art Wachstumsschmerzen eines neuen Zeitalters interpretieren könnte, so bleibt eine Fülle von Themen, über die man ausgiebig kontrovers diskutieren und theoretisieren kann.

In der Studie von Henning Klodt samt Koautoren werden die wichtigsten Fragen, die man im Zusammenhang mit der Neuen Ökonomie ansprechen kann, erörtert: Welche Produktivitätswirkungen hat die Digitalisierung der Wirtschaft? Wie verändern sich die Produktions- und Unternehmensstrukturen in der Neuen Ökonomie? Was passiert auf den Gütermärkten, in der Finanzbranche und auf den Arbeitsmärkten? Und vor allem: Braucht eine Neue Ökonomie auch eine neue Politik?

Das ist annähernd auch der Themenkreis, der in dem von Horst Siebert herausgegebenen Sammelband in verschiedenen Beiträgen behandelt wird: Hat die Neue Ökonomie sichtbare Spuren in den makroökonomischen Rahmendaten hinterlassen? Sehr empfehlenswert ist hierzu der Beitrag von Kevin Stiroh. Sein Urteil ist ernüchternd: " . . . much of the new economy discussion is not really so new and remains squarely based on old economic theories and models." Dieser Satz bringt auch die größte Schwäche der gesamten Diskussion um die Neue Ökonomie auf den Punkt: Sie gleicht der Suche nach einer schwarzen Katze in einem dunklen Raum - mit verbundenen Augen.

Das beginnt schon mit der Definition des Phänomens: Wenn überhaupt, so wird die Neue Ökonomie zumeist über ihre Erscheinungsformen - Aktienkurse, Produktivitätseffekte, niedrige Inflation, steigende Beschäftigung - oder über ihre Technologien - Internet, Computer, Chips - definiert. Auch auf der theoretischen Ebene finden sich zwar viele lose Enden einer Diskussion - Netzwerkeffekte, natürliche Monopole, externe Effekte und Transaktionskosten (lesenswert dazu ist der Beitrag von Eli Salzberger) -, doch bisher fehlt ein konsistenter theoretischer Rahmen, der hinlänglich bekannte Theorie-Puzzleteile zu einem neuen, konsistenten wirtschaftstheoretischen Weltbild zusammenfügt.

Vielleicht liegt die Ursache dieser Probleme auch darin, daß der Begriff Neue Ökonomie suggeriert, daß man ein gänzlich neues Theoriegebäude vor sich hat, das es zu erschließen gilt. Doch möglicherweise verhält es sich eher so, daß die Lehrbücher nicht neu geschrieben werden müssen, daß nur einige Kapitel neu zu gewichten sind und daß den in den Sammelbänden angeschnittenen Themenkreisen ein wenig mehr Platz in den Lehrbüchern eingeräumt werden muß. Einige Themen werden sich aber trotz Neuer Ökonomie nicht ändern: Bisher fokussiert sich das wirtschaftspolitische Fazit zum Thema Neue Ökonomie vor allem auf den damit verbundenen Strukturwandel, den Übergang von der Industriegesellschaft ins Informationszeitalter. Die wirtschaftspolitischen Rezepturen zum Thema Strukturwandel sind hinlänglich bekannt und werden von der Politik bereits seit Jahren ignoriert. Das soll und wird Ökonomen nicht davon abhalten, sich weiterhin mit der Neuen Ökonomie zu beschäftigen - und wer dies tun will, ist mit beiden Bänden sehr gut bedient.

Wem die wirtschaftspolitischen und wirtschaftstheoretischen Fragezeichen, die hinter dem Begriff Neue Ökonomie stehen, noch nicht groß genug sind, der kann sich in die Diskussion um die Wirtschaftsethik einer Informationsgesellschaft stürzen. Vor allem daß digitale Güter rasch und kostengünstig zu kopieren und verbreiten sind, lädt zu solchen Betrachtungen ein. Aber auch in Konsum, Produktion und Arbeitswelt verändert sich das Leben - was automatisch auch zu ethisch-philosophischen Betrachtungen einlädt. Wer hier streiten, sinnieren und debattieren will, kann zu dem Sammelband von Fischer, Hubig und Koslowski greifen, dessen Beiträge sich diesen Fragen nähern, aber noch viel Raum für weitere Diskussionen lassen.

Viele Fragen, viele Antworten und noch mehr Meinungen: Es bleibt noch viel zu tun. Doch unabhängig, was dabei herauskommt, unabhängig davon, ob es die Neue Ökonomie wirklich gibt oder nicht, zumindest eines steht fest: Sie sorgt dafür, daß der Wissenschaft die Themen nicht ausgehen.

HANNO BECK

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