Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Geowissenschaften / Geographie - Wirtschaftsgeographie, Note: 2,0, Universität zu Köln (Seminar für Wirtschafts- und Sozialgeographie), Veranstaltung: Hauptseminar 'Der Wirtschaftsraum Nordeuropa', Sprache: Deutsch, Abstract: Wirtschaftsgeographische Aspekte Nordeuropas sind stark mit dessen wirtschaftsgeschichtlicher Entwicklung verbunden. Mit der Besiedelung der nördlichen Länder zum Ende der letzten Glazialzeit entwickelte sich erstmals ein reger Austausch von Wirtschaftsgütern auf den sich schnell herausbildenden Handelsrouten. Den ersten wirtschaftlichen Höhepunkt erreichte „der Norden“ in der Wikingerzeit vom 9. bis zum 11. Jahrhundert. Erstmals gab es einen lebhaften Handel mit Mitteleuropa. Durch zahlreiche Explorationsfahrten dehnten sich diese Handelswege bis nach Russland und in den orientalischen Raum aus. Zahlreiche arabische Münzfunde in ausgegrabenen Wikingersiedlungen belegen dies. Sie zeigen die damaligen Schwerpunkte des nordischen Handels. Eine weitere wichtige Zäsur in den vielen Jahrhunderten nordeuropäischer Wirtschaftsgeschichte ist die Hanse. Oft wird dieser Kaufmanns- und Städtebund als Beispiel für ein erstes modernes europäisches Wirtschaftsbündnis gesehen. Tatsache ist, dass die Hanse speziell für die wirtschaftliche und geographische Entwicklung Nordeuropas außerordentlich wichtig war, man bedenke nur die staken Besiedelungsprozesse und die zahlreichen Stadt- bzw. Festungsbauten. Ein dritter Schwerpunkt ist die Entwicklung Nordeuropas seit der Frühen Neuzeit. Diese war der Wegbereiter für die Herausbildung der heutigen fünf modernen, unabhängigen Nationalstaaten und die Entwicklung nordeuropäischer Wohlfahrtssysteme, die immer noch eine weltweite Vorbildsfunktion besitzen.