Studienarbeit aus dem Jahr 2018 im Fachbereich VWL - Sonstiges, Note: 1,3, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Sprache: Deutsch, Abstract: Das Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, ein Konzept zu entwickeln, wie wirtschaftswissenschaftliche Politikberatung effektiver gestaltet werden kann. Ausgangspunkt dafür ist die Wirtschaftsethik nach Karl Homann (1992), die sich mit der Frage beschäftigt, inwiefern die die Moderne kennzeichnenden Dilemmasituationen in einer Marktwirtschaft durch und nicht gegen die Wirtschaft geelöst werden können. Sein Ansatz besteht darin, die Fehler nicht bei einzelnen Akteuren zu suchen, sondern in den institutionellen Rahmenbedingungen, die unmoralisches Verhalten unterstützen. In vielen Fällen würde sich moralisch unerwünschtes Verhalten durch eine Veränderung der institutionellen Arrangements durch kollektive Selbstbindung verringern (Homann/Pies 1994). Davon ausgehend wird der Status quo der ökonomischen Wohlfahrtstheorie und deren Kritiker – unter anderem Buchanan (1994) und seine konstitutionelle Ökonomik – im Hinblick auf die Tauglichkeit für die Politikberatung analysiert. Das Grundproblem der Beratungsresistenz scheint nicht ein Defizit an qualitativ hochwertiger Forschung zu sein, sondern kategorial bedingte normative Blockaden in Bevölkerung und Politik. Die Wirtschaftsethik kann dabei helfen, diese Blockaden zu lösen, indem sie durch ihre orthogonale Positionierung (Pies 2000) zeigt, dass Moral und Eigeninteresse kein Widerspruch sein müssen und durch kollektive Selbstbindung Win-win-Situationen geschaffen werden können. Somit können Ethik und Ökonomik zusammenarbeiten, um Effektivität und Erfolgschancen der wirtschaftswissenschaftlichen Politikberatung zu verbessern. Die Arbeit ist wie folgt aufgebaut. Kapitel 2 erläutert die Wirtschaftsethik nach Homann (1992), Kapitel 3 die wirtschaftstheoretischen Grundlagen der Politikberatung, mithilfe derer die Implikationen für eine effektivere Beratung in Kapitel 4 diskutiert werden. Das letzte Kapitel fasst die Arbeit zusammen.