Diplomarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich BWL - Controlling, Note: 1,8, Frankfurt University of Applied Sciences, ehem. Fachhochschule Frankfurt am Main, Sprache: Deutsch, Abstract: Das Management des 20. Jahrhundert war geprägt durch die arbeitsteilige Betriebsführung nach Frederic Taylor. Der effiziente Einsatz der klassischen Produktionsfaktoren Arbeit, Boden und Kapital, führte zu beachtlichen Erfolgen und hoher Produktivität. Die heutige Gesellschaft ist von einer zunehmenden Dynamik geprägt. Die Globalisierung, die Technologisierung und die Digitalisierung ermöglichen neue Produkte, neue Dienstleistungen und neue Geschäftsmodelle. Die Ressource Wissen wird nun als vierter Produktionsfaktor zum entscheidenden Wettbewerbsfaktor und steckt unter anderem in Kompetenzen, Führungsstrukturen, Prozessen, Informationen über Kunden und Lieferanten usw., kurz: im intellektuellen Kapital. Der Wert dieses Wissens spiegelt sich auch im Unternehmenswert wider. Dieser besteht, besonders bei Forschungs- und Entwicklungsunternehmen, sowie bei Dienstleistungs- und Beratungsunternehmen, nur noch zu einem sehr geringen Anteil aus materiellen Vermögenswerten. Dennoch betrachtet die übliche Finanzbilanz, als Ausweis der unternehmerischen Werte, zum Großteil nur das materielle Vermögen. Das intellektuelle Kapital eines Unternehmens bestimmt mehr und mehr dessen Wachstum und Wettbewerbsfähigkeit. Es hat großen Einfluss auf die gesamte Wertschöpfungskette und dieser wird sich in Zukunft noch verstärken. Durch den wachsenden Anteil von Wissen an der Wertschöpfung muss diese Ressource noch gezielter in der Unternehmenssteuerung berücksichtigt werden. Werkzeuge wie Wissens-, Change- und Qualitätsmanagement sowie Kunden- und Lieferantenbeziehungsmanagement stehen der Unternehmensführung zur Steuerung und Optimierung des jeweiligen Anwendungsbereichs zur Verfügung. Doch wie lassen sich die meist knappen Ressourcen im Unternehmen sinnvoll allokalisieren? Das „Bilanzieren von Wissen“ soll Abhilfe schaffen. Hierbei handelt es sich nicht um eine Bilanz im traditionellen Sinne, wie die Finanzbilanz mit Ausweis der Aktiva und Passiva, sondern um ein Instrument zur Identifizierung, Darstellung, Messung und Bewertung von intellektuellem Kapital. Eine Wissensbilanz beschäftigt sich speziell mit den nur schwer greifbaren Werten und versucht diese zu quantifizieren und damit steuerbar zu machen. Im Zuge der Wissensbilanzierung bestehen bereits einige Ansätze, die sich aber nur teilweise zur Steuerung eignen. Dies soll in der folgenden Arbeit näher untersucht und anhand einer bestehenden Methode dargestellt werden.