Der Aufstieg der Wissenschaft und die Verbreitung der Demokratie wirken wie zwei leicht phasenverschobene Erfolgsgeschichten, die mit dem Ende des Kalten Krieges ihren Höhepunkt erreicht haben. Es gilt als ausgemacht, dass humane Wissenschaft nur unter den Bedingungen der Demokratie gedeihen kann; umgekehrt soll Wissenschaft die Demokratie qua Expertise unterstützen. Allerdings stehen wir heute vor neuen Herausforderungen: Wie sollen Demokratien angesichts des Klimawandels reagieren? Ist Bioethik ein Garant für demokratische Partizipation oder nur Alibi der Biomedizin? Welche Konsequenzen hat die Ökonomisierung der Forschung im akademischen Kapitalismus? Solchen Fragen stellen sich in diesem Band Andrew Abbott, Roger Cooter, Petra Gehring, Michael Gordin, Michael Hagner, Bruno Latour, Philip Kitcher, Nikolas Rose und Marianne Sommer.
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Das heikle Verhältnis von Wissenschaft und Politik erkundet ein von Michael Hagner herausgegebener Sammelband. Joachim Müller-Jung hat sich das Buch für uns angesehen und stellt fest, dass die Forschung der Politik weiterhin nicht über den Weg traut. Autoren wie Bruno Latour, Marianne Sommer und Nikolas Rose, erklärt der Rezensent die Stoßrichtung des Bandes, geben ihren Zweifeln in neun thematisch unterschiedlichen, doch, wie Müller-Jung findet, durchweg dichten Essays Ausdruck, indem sie auf die politische wie ökonomische Funktionalisierung von Wissen abheben. Genauer geht es laut Rezensent etwa um Machtkontrolle in der Bioforschung und den Überlebenskampf der Geisteswissenschaften.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»In diesem Band ... geht es mehrheitlich um Machtkontrolle in der Bio- und Klimaforschung; [und] um die Überlebensversuche der Geisteswissenschaften in wissenschaftspolitisch heikler Lage.« Joachim Müller-Jung Frankfurter Allgemeine Zeitung 20121201