Die Wissenschaften entstehen und entfalten sich innerhalb von historischen Kontexten. Dabei vollzieht sich die Kontextualisierung einzelner Wissenschaftsdisziplinen durch die historisch-kontextuale Ausweitung und Abgrenzung gegenüber anderen Wissenschaftsdisziplinen. Die vorliegende Abhandlung ist ein Versuch, in der Entwicklungsgeschichte einiger frühneuzeitlicher Wissenschaftsdisziplinen eine zweifache Wurzel der Kontextualität festzustellen: Einen internen bzw. einen der Wissenschaftsdisziplin innewohnenden Prozess der Kontextualisierung kann man aus ihrer Entwicklungsgeschichte herleiten. Diesen gilt es von einem externen, durch äußere Faktoren und neue Erkenntnisse auf anderen Feldern bedingten Prozess der Kontextualisierung abzugrenzen. Aus diesem kontextualen Wechselspiel heraus lassen sich etliche Paradigmenwechsel in der frühen Neuzeit besser verstehen. Die Untersuchung geht von Fallstudien aus, wie sie in mechanischen und naturwissenschaftlichen Schriften von Descartes, Kepler, Galilei, Newton, Hooke und Boyle zu finden sind.