Essay aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Soziologie - Wissen und Information, Note: 1,3, Universität Hamburg (Sozialökonomie), Veranstaltung: Lernwerkstatt Propädeutikum, Sprache: Deutsch, Abstract: In der soziologischen Theorie sind viele unterschiedliche, sich ergänzende, aber auch widersprüchliche und konträre Theorien bezüglich des Begriffs der Wissensgesellschaft zu finden. Schon Klassiker wie beispielsweise Max Weber, Joseph Schumpeter, Werner Sombart oder auch Karl Marx haben in ihren Gesellschaftsanalysen mit dem Konzept der Wissensgesellschaft gearbeitet, wobei die Betonung vordergründig auf die Innovationsdynamik charismatischer Unternehmer und die Wissensbasierung bürokratischer Organisationen gelegt wurde. Die Theorie von Nico Stehr weist jedoch über diese Erklärungen hinaus und legt u. a. Wert auf die neu entstehende ökonomische Struktur und deren gesellschaftliche Grundlagen. Ich werde mich in den folgenden Ausführungen mit der Problematik des Begriffs der Wissensgesellschaft befassen und der Frage nachgehen, ob wir uns, wie häufig behauptet, in einer solchen befinden, oder ob diese erst ihre Schatten vorauswirft und wir erst auf dem Weg in eine Wissensgesellschaft sind, so wie es Helmut Wilke und Christoph Hubig einst propagierten (vgl. Jäger 2002, S. 1). Schließlich fordert der globalisierte Wettbewerb die systematische Aufbereitung von "Wissen über Wissen", so dass kein Weg daran vorbeiführt, die Ressource Wissen in der Organisation zu entwickeln und gezielt einzusetzen, um Problemlösungen und Zielsetzungen zu verbessern bzw. zu optimieren. Bevor ich jedoch mit meiner Diskussion beginnen kann, werde ich zunächst die Begriffe Wissen bzw. Wissensgesellschaft, so wie sie Nico Stehr verwendet, definieren.
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