Ist die Menge vorhandener Informationen zu umfangreich, geht es darum, diese Vielfalt zu reduzieren und handhabbar zu machen. Man muss Schwerpunkte setzen und abstrahieren, d.h. zwischen wichtigen und weniger wichtigen Aspekten unterscheiden. Der notwendige Schwerpunktwechsel verlangt, sich inmitten einer unüberschaubaren Situation erneut mit Grundsatzfragen zu beschäftigen, also eine Vielzahl von Einzel-Tatbeständen als Ganzes zu betrachten. Diese Form der Gestaltbildung erleichtert die Möglichkeit, Vergleichbares zwischen äußerlich unterschiedlichen, jedoch strukturähnlichen Situationen zu erkennen und zu nutzen. Bei der Reduktion eines Überangebots an Informationen sollte ebenfalls darüber Klarheit geschaffen werden, welche Einflüsse Ursachencharakter haben und welche den Auswirkungen zuzuordnen wären. Für Akteure folgt daraus die Aufforderung, bei Entscheidungen immer ein breites Umfeld im Auge zu behalten. Eigendynamische Systeme erfordern aufgrund ihrer ständigen Bewegung eine Analyse der Trends, um vor diesem Hintergrund gegebenenfalls Entwicklungen extrapolieren zu können. Wenn die Daten ein strenges Verfahren nicht zulassen, müssen Entwicklungen in einer unschärferen Form hochgerechnet werden, damit Handlungen nicht hinter dem Geschehensablauf zurückbleiben: Wer einen Film beurteilen will, darf sich nicht auf Standfotos beschränken. Er muss auch die laufenden Bilder betrachten.
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