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Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Gesundheit - Sport - Sportsoziologie, Note: 1,0, Georg-August-Universität Göttingen (Institut für Sportwissenschaften), Veranstaltung: Theorie und Praxis des Public Viewing, Sprache: Deutsch, Abstract: Mit dem Begriff public viewing hat ein neuer Scheinanglizismus in den deutschenSprachgebrauch Einzug gefunden. Er versucht eine neue Form der Anteilnahme anidentitätsstiftenden Großereignissen wie z. B. einer Fußball-Weltmeisterschaft im eigenen Land zu beschreiben. Diese Art des hautnahen Mitverfolgens ist beinahe mitder Atmosphäre identisch, wie…mehr

Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Gesundheit - Sport - Sportsoziologie, Note: 1,0, Georg-August-Universität Göttingen (Institut für Sportwissenschaften), Veranstaltung: Theorie und Praxis des Public Viewing, Sprache: Deutsch, Abstract: Mit dem Begriff public viewing hat ein neuer Scheinanglizismus in den deutschenSprachgebrauch Einzug gefunden. Er versucht eine neue Form der Anteilnahme anidentitätsstiftenden Großereignissen wie z. B. einer Fußball-Weltmeisterschaft im eigenen Land zu beschreiben. Diese Art des hautnahen Mitverfolgens ist beinahe mitder Atmosphäre identisch, wie sie bisher auch nur die Zuschauer in den Stadien vorOrt erleben konnten. Nach Auffassung vieler Sozialwissenschaftler und Psychologenliegt der Anreiz des public viewing im Teilen von gemeinsamen und simultan entstehenden Emotionen. Wie z. B. die Freude über den Sieg des bevorzugtenTeams, aber auch die Trauer über die Niederlage. Im Gegensatz zum Betrachteneines Großereignisses vor dem häuslichen Fernsehgerät wird das Entstehen einersolch emotionalen Atmosphäre erst durch technische Innovationen wie Großbildleinwände oder Plasmafernseher ermöglicht. Mit den Großbildschirmen wiebei der Fußball WM 2006 wurden die Massen auf einer neuen Stufe derMedienevolution in einen kollektiven Rausch versetzt. Schon die Fußball-weltmeisterschaft in Korea und Japan war eine medientheoretische, oder vielmehr, medienpraktische Demonstration. Wer immer der Meinung aus dem Repertoire derKulturuntergangskritik war, dass der Gang in die (digitale) Mediengesellschaft dieEinsamkeit der Menschen vor ihren Bildschirmen verstärke, war seinerzeiteindrucksvoll eines Anderen belehrt worden. Die in den öffentlichen Raum gewanderten Bildschirme erwiesen sich als Gegenteil, nämlich als Katalysator einesMassenrausches. Vor allem aber hat die Weltmeisterschaft 2002 wohl zum erstenMal gezeigt, dass auch Medienereignisse, die nur auf den Bildschirmen für dieZuschauer stattfinden, attraktiv und massenbildend sein können und natürlich dann am stärksten wirken, wenn die Massen sich selbst in Echtzeit auf dem Bildschirmsehen. Die Massenmedien wandern somit in den öffentlichen Raum und mit denGroßleinwänden wird eine kompakte Öffentlichkeit geschaffen, in der erstmalig dieMasse der Zuschauer vor Ort mit der Masse der Zuschauer auf der ganzen Welt verschmelzen kann. Nun kann die Welt als zerstreute Öffentlichkeit, aber formiert inlokale Massen, einem Ereignis zusehen.