Ludwig Wittgenstein ist der ganz große Philosoph der Sprache. Mit seinem weltberühmten "Tractatus logico-philosophicus" leitet er einen epochalen Wandel ein, den sogenannten "Linguistic Turn" weg von der klassischen Philosophie hin zur Sprachphilosophie. Denn allein die Sprache, so sein Kerngedanke, bestimmt die Art und Weise, wie wir die ganze Welt und uns selbst wahrnehmen. Weder ein Philosoph, noch irgendein anderer Mensch ist in der Lage, jenseits von Wörtern und Sätzen auch nur einen einzigen Gedanken zu fassen. Wir erlernen die Sprache schon in frühester Kindheit und ab diesem Zeitpunkt bestimmt sie unsere gesamte Weltsicht. Deshalb, so Wittgenstein, besteht die erste und wichtigste Aufgabe der Philosophie darin, endlich die Sprache selbst als ihr grundlegendes Erkenntniswerkzeug zu verstehen. Im "Tractatus" analysiert er präzise, was wir mit Hilfe von Wörtern und Sätzen über die Welt aussagen können - und was nicht. Sein Ergebnis ist radikal. Nur solche Aussagen sind zulässig, die man logisch exakt aussprechen und experimentell nachprüfen kann. Und: "Wovon man nicht sprechen kann, darüber muss man schweigen." Doch Wittgenstein macht noch eine zweite folgenschwere Entdeckung. In seinem Spätwerk zeigt er, dass erst die konkreten "Sprachspiele", also die vielen alltäglichen Gespräche zwischen Kindern, Bauarbeitern, Theologen, Wissenschaftlern oder Fußballspielern den Wörtern einen Sinn geben und unsere gesamte Weltwahrnehmung beeinflussen. Er entwickelt seine berühmte Theorie der "Sprachspiele". Bestimmen Sprachspiele tatsächlich unseren Alltag und unsere gesamte Lebenswirklichkeit? Und wenn ja - was nutzt uns Wittgensteins Entdeckung heute? Das Buch "Wittgenstein in 60 Minuten" erklärt sowohl den "Tractatus" als auch die faszinierende "Theorie der Sprachspiele" anhand der 100 besten Originalzitate. Es ist in der beliebten Reihe "Große Denker in 60 Minuten" erschienen.
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